Das Hoffest der Familie Wolf zum Betriebsjubiläum wurde zu einem vollen Erfolg. Die vielen Besucher an den drei Tagen sind ein Beleg dafür, dass sich der Bauernhof mit Direktvermarktung in den letzten 25 Jahren einen guten Ruf erarbeitet hat. Beim Hoffest wurden modernste, aber auch historische Landmaschinen, Informationen rund um die Landwirtschaft und die offene Stalltür geboten.
Wer am Sonntagnachmittag vom Parkplatz zum Fest lief, sah einen Traktor mit angehängten Pflug langsame Runden auf einer Wiese drehen. Eigentlich war es immer die selbe Runde, denn dieser Traktor fuhr dank GPS-Navigation auch ohne Hand am Steuer, wovon sich Mitfahrer überzeugen konnten. Ein Beispiel für den immensen technischen Fortschritt in der Landwirtschaft.
Auch die riesigen Mais- und Grashäcksler des Lohnunternehmens Wolf, die in der Maschinenausstellung zu sehen waren, können das. Geradezu winzig wirkten dazu im Vergleich die historischen Bulldogs samt Mähmaschinen und anderen, die unter anderem von den befreundeten Landwirten Ottmar Lamprecht, Daniel Lambrecht und Jürgen Rimbach zur Verfügung gestellt wurden.
Mit Infoständen unterstützten der Maschinenring Arnstein und der Bayerische Bauernverband das Fest. Bei den Landfrauen konnten Kinder Samenbomben basteln und verschiedene Lebensmittel wie Linsen, Sonnenblumenkerne und Nudeln ertasten. Viel Spaß hatten Kinder auch mit einem Modellbauernhof samt fernsteuerbaren Schleppergespannen, die mit Maiskörnern beladen werden konnten. Sie konnten auch basteln und ihr Gesicht bemalen lassen.
Der geöffnete Bullenstall, in dem es auch Legehennen zu sehen gab, wurde durch einen Streichelzoo mit Lämmern, Ferkeln und einem Kälbchen ergänzt. Als weitere Attraktionen gab es Fahrten mit der historischen Postkutsche und Bogenschießen.
Vor 25 Jahren gründete die Familie Wolf ihr Lohnunternehmen und begann mit dem Verkauf von Produkten vom eigenen Bauernhof. Die Leute fragten nach Rindfleisch direkt vom Hof vor Ort. Irmgard Wolf hatte schon von ihrem Ausbildungsbetrieb bei München Erfahrung in Direktvermarktung und baute 1993 einen Zerlegeraum samt Kühlung und Hofladen. Anfangs gab es ausschließlich Zehn-Kilo-Rindfleisch-Mischpakete. Schon bald folgten hausgemachte Nudeln. Dann kamen Kartoffeln, Schnäpse, Liköre und Eier anderer Landwirte sowie Honig von Imkern dazu. Die Anfrage einer Metzgerei nach Frischgeflügel direkt vom Bauernhof führte zur Hähnchenaufzucht und zur Haltung von Gänsen und Enten im Freiland. Im Laufe der Zeit änderte sich das Angebot weg von den Zehn-Kilo-Paketen hin zu Wurst aus eigener Herstellung und Käse von einer Alm.
Mutig beschloss die Familie vor gut zehn Jahren, dem Hofladen noch ein Catering anzuschließen. Die professionellen Kücheneinrichtung und viele Mitarbeiter können längst bis zu 500 Personen verköstigen. Sie waren auch beim Hoffest für die klassische Speisekarte im Einsatz, ergänzt um Attraktionen wie „Ochs am Spieß“.
Basis des Lohnunternehmens wurde 1993 der Kauf des ersten selbstfahrenden Feldhäckslers im Landkreis Main-Spessart. Diese neue Technik erleichterte und beschleunigte die Ernte erheblich, gerade wenn im Herbst Sturm und Hagelschäden drohten. Diese Erkenntnis verbreitete sich rasend schnell. Thomas Wolf bekam Anfragen aus allen Ecken des Landkreises. Nach wie vor vertrauen Viehzuchtbetriebe und Biogasanlagenbetreiber auf die Dienstleistungen des Lohnunternehmens Wolf
Inzwischen werden fünf Feldhäcksler zwischen 316 und 640 Kilowatt Motorleistung eingesetzt. Die moderne Technik erfasst bereits bei der Ernte das Gewicht, den Trockensubstanzgehalt sowie die Inhaltsstoffe des Erntegutes.