Umrahmt von bunten Stauden sollen schlanke, aber hohe Säuleneichen künftig die Billingshäuser Straße schmücken, stellenweise ergänzt durch bis zu zwei Meter hohe Sträucher der Apfelbeere. Auf dieses vom neuen Zellinger Gärtnermeister vorgeschlagene Konzept einigte sich der Zellinger Gemeinderat. Die Bäume und Sträucher können jetzt noch gepflanzt werden, die Staudenmischung „Farbenspiel“ folgt im Herbst.
Insgesamt zwölf Pflanzflächen mit 107 Quadratmetern wurden bei der Straßenneugestaltung angelegt. Für acht davon schlug der Gärtnermeister vor, dort Säuleneichen zu pflanzen. Diese Bäume werden etwa 70 Jahre alt und wachsen 15 bis 20 Meter hoch. Eine Pflanzfläche ist zu klein für einen Baum, bei drei anderen würde die Straßenbeleuchtung verdeckt. Hierfür schlug Kai König den Strauch „Apfelbeere“ vor. Das Gehölz blüht im Frühjahr weiß, bringt im Spätsommer erbsengroße Früchte hervor. Im Herbst verfärbt sich das Laub reizvoll rot. Die Gemeinderäte atmeten auf, als sie hörten, dass die Früchte genießbar sind. Mehr noch: Laut Wikipedia zählen einige Sorten in Rußland und Polen zu den Heilpflanzen, und gemahlene Früchte werden in Smoothies verwendet. Wie alle von König vorgeschlagenen Pflanzen ist auch die Apfelbeere unempfindlich gegenüber Streusalz.
Eine Wahl ließ der Gärtnermeister den Gemeinderäten bei der Unterpflanzung mit Staudenmischungen. Dafür hatte er drei Vorschläge vorbereitet: Einen mediterranen Touch hätte die Mischung „Blütenschleier“ verbreitet. Nur Pflanzen aus dem mitteldeutschen Raum hätte die „Heimische Blütensteppe“ enthalten, sie wäre zudem etwas niedriger geblieben.
Die Wahl der Räte fiel mit 13 Stimmen auf die Mischung „Farbenspiel“ mit je nach Jahreszeit wechselnden Farbaspekten in Blau, Rot und Gelb sowie Gräsern im Winter. Sie soll auch insgesamt am lebendigsten wirken. Zudem wachsen die dort enthaltenen Pflanzen unterschiedlich hoch bis zu einem Meter.
Christine Vey-Jung fragte, ob es auf allen zwölf Flächen die gleiche Staudenmischung sein müsse. Dazu erklärte der Gärtnermeister, die eher kleinen Flächen würden sonst kein schönes Bild ergeben.
Bevor gepflanzt werden kann, müsse der Boden ausgetauscht werden, erklärte Kai König vorab. Der derzeitige Boden sei von Wurzelunkräutern durchsetzt und aufgrund seines Lehmgehalts eher ungeeignet. Er empfahl einen sandigen und lehmfreien Boden, bei dem nach dem Winter auch Streusalz ausgespült werde. Anbieten würden sich von der Forschungsgemeinschaft Landschaftsentwicklung und -bau zertifizierte Pflanzsubstrate. Statt mit Rindenmulch sollen diese als Unkrautschutz mit Muschelkalkbruch werden, an den Rändern in einer eher groben Körnung, weil dort vermutlich immer wieder Autos drüber fahren werden, in der Mitte dann etwas feiner.
Zum jetzt vorhandenen Boden erklärte der Zweite Bürgermeister Werner Küffner, nach dem Straßenbau sei der vor Ort vorhandene Boden eingefüllt worden. An den Baumstandorten seien Betonringe eingebracht ohne Schotterschicht darunter. Bei der Höhe der Säuleneichen hatte er Bedenken, am Ende werden sie die Häuser deutlich überragen. Informationen zu den Kosten gab es im öffentlichen Teil nicht. Die Erdarbeiten werden als Regiearbeit vergeben. Die Pflanzarbeiten und die Pflege übernimmt der Zellinger Bauhof. Bis auf das erste Jahr ist der Pflegeaufwand laut Kai König gering.