Zum ersten Mal sah Till Langhorst die Rocker 1986 beim "Out In The Green"-Festival in Dinkelsbühl. "Quo hat die anderen Bands Jethro Tull, Nazareth und Rory Gallagher damals klar ausgestochen. Das hat mich begeistert", erinnert sich Langhorst. Der einfache Boogie-Rhythmus von Status Quo ging in die Beine, die Hits wie "Rockin' All Over The World", "Roll Over Lay Down" und "Whatever You Want" ins Ohr. Seitdem hat sich der Marktheidenfelder keine Deutschlandtour der Engländer mehr entgehen lassen. "Und die kommen fast jedes Jahr nach Deutschland", so Langhorst.
Das Besondere an Status-Quo-Konzerten ist für Langhorst die Atmosphäre. "Zum einen macht die Musik von Quo gute Laune, zum anderen spielen sie in Hallen mittlerer Größe - da ist man viel näher dran an der Band als bei Stadionkonzerten." Zwischen 1500 und 5000 Fans ziehen Status Quo auch heute noch in ihre Deutschlandkonzerte. "In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen räumen Quo richtig ab. Wenn ein Konzert von ihnen in Oberfranken wie 'ne Beerdigung ist, ist das Konzert am nächsten Tag in Dortmund die Wiederauferstehung", schwärmt der Fan. Bald wurde die Bundesrepublik zu klein für seine Begeisterung.
Fan-Treffen in Wembley
1990 reiste Langhorst zum ersten Mal zum üblichen Dezember-Auftritt von Quo in der Londoner Wembley Arena. "Seitdem fliege ich jedes Jahr zu einigen Quo-Konzerten nach England. Die Auftritte in der Wembley-Arena sind so etwas wie ein Treffen der Fans aus ganz Europa", erzählt er. Auch in den Niederlanden, Belgien, Österreich und der Schweiz haben Langhorst und seine Freundin Christiane Ehehalt die Band mittlerweile gesehen.
"1997 und 2003 sind wir sogar zu Status-Quo-Konzerten nach Australien geflogen." Dabei fiel das Marktheidenfelder Pärchen Quo-Kopf Francis Rossi auf. "In einem belgischen Radio-Interview hat Rossi davon gesprochen, einen deutschen Fan und seine Freundin schon auf zig Konzerten sogar in Australien gesehen zu haben, ohne dass er je ein Wort mit ihnen gesprochen hätte", erzählt Langhorst. "Weil ich den belgischen Radiomoderator schon mal bei einem Konzert kennen gelernt hatte, schickte er mir einen Mitschnitt des Gesprächs zu."
Langhorst freute sich zwar, wollte es aber dabei bewenden lassen. "Ich bin kein Verrückter, der der Band vor dem Hotel oder sonstwo auflauert." Doch sein Freund Marco Weiden setzte sich mit dem Management der Briten in Verbindung und arrangierte hinter Langhorsts Rücken ein Treffen mit den Rockstars. "Als ich im vergangenen Jahr nach Bielstein bei Köln fuhr, sagte Marco, ich solle mich vor Konzertbeginn am Kartenschalter melden."
Die Band empfing den Edelfan zum kurzen Plausch hinter der Bühne. "Das war sehr freundlich, aber professionell. Wir haben ein paar Bilder gemacht und uns kurz unterhalten und das war's", erzählt Langhorst. Der Mann mag die Band zwar, ist aber kein Fanatiker. "Man muss zugeben, dass die Studioaufnahmen von Status Quo in den letzten zwanzig Jahren überwiegend enttäuschend waren - mit Ausnahme von ,Heavy Traffic' von 2002."
Die frühen Hits von Quo und anderen Rockbands haben Langhorst aber so begeistert, dass er selbst zur Gitarre griff. Mit den "Midnight Ramblers" hat er zwischen 1991 und Anfang '98 etwa 200 Konzerte gespielt und sogar eine CD aufgenommen. "Heute spiele ich aber kaum noch Gitarre."
Ein Leben für die Musik
Stattdessen legt er als DJ im "Beat Club Mad" unter dem Felsenkeller in Marktheidenfeld regelmäßig auf. "Meistens freitags und meistens Rockmusik", sagt Langhorst. "Aber beileibe nicht nur Status Quo." Der Marktheidenfelder ist ein wandelndes Lexikon in Sachen Rock'n'Roll. Sein Wissen bringt er auch als Verkäufer in der "Musiktruhe" an den Mann. Rockmusik ist Langhorsts Lebensmittelpunkt. Ein Auto leistet er sich nicht; seine Wohnung ist einfach. "Das meiste Geld gebe ich für CDs, Schallplatten und Konzertbesuche aus", gibt er zu.

Bei aller Begeisterung für Status Quo sagt Langhorst aber auch: "Wenn jemand behauptet, Quo würden immer nur das Gleiche spielen, kann ich kaum widersprechen." Aber das Wichtigste ist: "Mir gefällt's." Schon jetzt freut er sich auf sein nächstes Status-Quo-Konzert. "Im Juni spielen sie beim Hessentag in Weilburg. Da bin ich dabei."