Sein Diamantenes Priesterjubiläum feierte Pfarrer i.R. Josef Rudolph mit einem Fest- und Dankgottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche. Zumindest in der Diözese Würzburg dürfte es einmalig sein, dass ein Pfarrer über 55 seiner 60 Priesterjahre in einer Gemeinde diente, so Pfarrer Alexander Eckert in seiner Begrüßung. Den Festgottesdienst zelebrierte der Jubilar zusammen mit Pfarrer Eckert, Pfarrer Norbert Stroh und den Diakonen Hans-Joachim Rau und Tobias Eckert. Die musikalische Gestaltung machten Marcel Väth (Orgel), Lothar Väth (Trompete) und Susanne Schreck (Gesang). Zu den Ehrengästen zählten Bürgermeisterin Agnes Engelhardt (Bischbrunn) und Richard Roos (Esselbach) sowie die kirchlichen Gremien der Pfarreiengemeinschaft Heilig Geist im Spessartgrund.
Im Anschluss an den Gottesdienst gratulierten die Bischbrunner Musikanten (Leitung Heinz Grein), sowie Horst Brehm (Feuerwehr), Klaus Reinfurt (Schützenverein), Christian Voss (Sportverein) und Stefanie Schwab (Vereinsring) dem Jubilar auf dem Kirchenplatz. Josef Rudolph wurde 1995 anlässlich seines 60. Geburtstages die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Bischbrunn verliehen.
Bei seiner Laudatio überreichte Eckert dem Jubilar eine Kerze, die mit den Symbolen der drei Kirchengemeinden der Pfarreiengemeinschaft geschmückt ist. Eckert sagte, sie entzünde das Licht Christi im Herzen der Menschen. Egal ob bei Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen oder sonstigen kirchlichen Anlässen. Der Jubilar sei ein fröhlicher Mensch, zu dem die Menschen auch gerne kommen. Er bedankte sich für die vielfältige Unterstützung, die Rudolph als Ruhestandspfarrer in der Pfarreiengemeinschaft leiste.
Zwei Krebserkrankungen überstanden
Pfarrer i.R. Rudolph nutzte seine Dankesworte, um Rückschau auf seine 60-jährige Priestertätigkeit zu halten. Er dankte Gott für die Führung und die Gnade des hohen Alters. Seit seinem Ruhestand im Jahre 2005 habe er zwei Krebserkrankungen durch viel Glück und die ärztliche Kunst des Uni-Klinikums gut überstanden. Jetzt kämpfe er mit einer fortschreitenden Parkinson-Erkrankung. Seine Devise laute: "Hinfallen – Aufstehen – Weitermachen". Seine Haushälterin Barbara und Pfarrer Eckert seien ihm wertvolle Hilfen im Alltag. Er dankte auch den vielen Gemeindemitgliedern für die Spenden, die gewährte Unterstützung und bat um Verzeihung, "wenn er nicht immer so brav gewesen sei".
Besonders erwähnte er stellvertretend sein – teilweise ehemaliges – Team mit Ingrid Engelhardt, Martin Albert und Erhard Krebs (Oberndorf), sowie Josef und Erika Bumm, Manfred Engelhardt und Helmut Schwab (Bischbrunn). Er erinnerte an die wesentlichen Baumaßnahmen seiner Amtszeit wie Kirchenrenovierungen, Kindergartenbauten, Sakristei- und Pfarrhauserweiterung. "Bischbrunn ist meine Heimat geworden. Ich liebe den Spessartwald." Oft habe man gemeinsam das Lied "Tief im Spessartwald" gesungen. Er sei zwar nicht im Spessart geboren, aber fest verwurzelt wie ein Baum im Spessart.
Mehrere Angebote auf Versetzung abgelehnt
Stellvertretend für die kirchlichen Gremien der Pfarreiengemeinschaft gab Bischbrunns Kirchenpfleger Helmut Schwab einen Rückblick über das 55-jährige priesterliche Wirken, seit er im Oktober 1967 in Bischbrunn angekommen ist. Bald sei dann Oberndorf zu seinem Wirkungskreis dazugekommen. Mehrere Angebote auf Versetzung habe er aus privaten und gesundheitlichen Gründen abgelehnt. Heute wirke er im Ruhestand segensreich nach seinen Möglichkeiten weiter. Mit dem Dank für alles, einem Gutschein und dem Wunsch "Bleiben Sie gesund" beendete der Kirchenpfleger seine Gratulation.
Josef RudolphDer Jubilar wurde am 26. Oktober 1926 in Röttingen im Taubertal geboren. Nach der Grundschule besuchte er ab 1948 das Kilianeum in Würzburg und bereitete sich auf das Abitur vor (1956). Am 11. März 1962 weihte ihn Bischof Josef Stangl in Würzburg zum Priester. Als solcher wirkte er in Randersacker, Hösbach, Oberleichtersbach und Amorbach. 1967 kam er als Kuratus nach Bischbrunn und wurde auch Seelsorger für Oberndorf. Seit seiner Ruhestandsversetzung im Jahr 2005 wohnt er weiter im Bischbrunner Pfarrhaus und hilft als "Pfarrer in Reichweite" bei vielen Anlässen in der Pfarreiengemeinschaft Hl. Geist im Spessartgrund mit.Quelle: rik