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In Zellingen wackelt das Pflaster

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In Zellingen wackelt das Pflaster

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    Wackelkandidaten: Diese Pflastersteine in der Zellinger Schlossgasse hielten den Belastungen des Autoverkehrs nicht lange stand. Die Gemeinde schloss
nun einen Vergleich und wird die Schäden selbst ausbessern.
    Wackelkandidaten: Diese Pflastersteine in der Zellinger Schlossgasse hielten den Belastungen des Autoverkehrs nicht lange stand. Die Gemeinde schloss nun einen Vergleich und wird die Schäden selbst ausbessern. Foto: FOTO JÜRGEN KAMM

    Wo der Fehler liegt, darüber streitet sich die Gemeinde seit Jahren mit dem Planungsbüro und der ausführenden Baufirma. Deshalb wurden die Mängel lange nicht behoben. Zumindest in der Schlossgasse wird jetzt Abhilfe geschaffen: Die Gemeinde hat mit den Firmen einen Vergleich geschlossen.

    Der besteht darin, dass die Baufirma Grümbel der Gemeinde 3000 Euro für die Mängel bezahlt, und das Ingenieurbüro Köhl, dem die Bauüberwachung oblag, weitere 19 000 Euro. Gekostet hatte der 1996 erfolgte Bau der Straßenoberfläche 500 000 Mark, also rund 256 000 Euro. Noch offen sind 17 000 Euro an Anliegerbeiträgen. "Bisher haben wir die wegen der Mängel nicht verlangt", erklärt Bürgermeister Karl Mühlbauer in einem Pressegespräch. Ob das so bleiben wird, muss der Gemeinderat entscheiden.

    Mit Pflasterflächen hat Mühlbauer keine guten Erfahrungen gemacht. "Das Konzept der Architekten für die Schlossgasse war schon im Ansatz falsch", meint der Bürgermeister. Die Granitsteine im Maß zehn mal zehn Zentimeter wurden auf Mineralbeton und Schotter verlegt sowie mit Sand (offen) verfugt. Diesen Aufbau habe die Regierung von Unterfranken zur Bedingung für die Förderung gemacht. In den Randbereichen erhielt das Pflaster zudem einen schwächeren Unterbau, obwohl sie "höhengleich" ausgebaut wurden. Bordsteine gibt es nicht, was für die Ausweisung als verkehrsberuhigter Bereich zwingend nötig ist.

    Vor allen in den Kurvenbereichen hielt das Pflaster der Verkehrslast nicht lange stand. Sichtbare Dellen und wackelnde Steine gibt es vor allem an der Einmündung zur Thomas-Glock-Straße und im Bereich der S-Kurve am anderen Ende der Schlossgasse. Dort fällt vor allem die Senkung rund um einen Kanalschachtdeckel auf.

    Auch eine als belastbarer geltende Verlegung von Pflaster hilft nicht immer. In der Kolpingstraße in Retzbach wurde zusammen mit der Verkehrsinsel ein Querungsstreifen aus roten Betonpflaster gebaut. "Nach allen Regeln der Kunst", so Mühlbauer, mit Bitukies statt Mineralbeton als Unterbau und Basalt im Schotterbett, der sich anders als Muschelkalk nicht zerreiben soll. Geholfen habe das alles nicht. Nach ein paar Monaten wackelten die äußeren Steine. Inzwischen wurde dort das Pflaster entfernt und durch roten Asphalt ersetzt.

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    In Zellingens sanierten Gassen wird das Pflaster dagegen bleiben. Auch in der Hinteren Gasse und der Langgasse, überall wo das Pflaster offen verlegt wurde, gibt es Probleme. In der Langgasse hatten einige Anwohner die Pfützen vor ihren Häusern satt, aus denen Wasser an die Hauswände spritzte, wenn ein Auto vorbeifuhr. Sie griffen zur Selbsthilfe und füllten die Spurrinnen mit Mineralbeton auf. Schön sieht das nicht aus, aber die Fassaden bleiben nun sauber.

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