Wie viele Bauplätze braucht Duttenbrunn? Die frühere Gemeinderätin Ingrid Kraus beantragte im Juni, zwei Grundstücke westlich der Pfarrkirche im Flächennutzungsplan als Baugebiet auszuweisen. Neun Bauplätze für Einfamilienhäuser wären dort vom Platz her möglich.
Noch nicht erschlossen, aber rechtlich schon „fertig“ ist die Erweiterung des Baugebiets „Dürre Wiese Neubrunn“ um einen zweiten Abschnitt. Dort gibt es schon einen Bebauungsplan für die möglichen 13 Bauplätze. Der Erschließung steht dort noch im Wege, dass ein Teilbereich von zwei Grundstücken Privatgelände ist. Allerdings sind auch die beiden von Ingrid Kraus vorgeschlagenen Grundstücke in Privathand.
„Die ,Dürre Wiese II' umzusetzen, geht wesentlich schneller“, erklärte Bürgermeister Wieland Gsell im Gemeinderat. Zudem sieht der aktuelle Flächennutzungsplan nördlich und südlich dieses Bereichs eine künftige Mischgebietserweiterung vor. Das ist aus Sicht der Gemeindeverwaltung für die Entwicklung Duttenbrunns ausreichend. Eine weitere Ausweisung von Wohnbauflächen werde aus regional- und landesplanerischer Sicht nur mit einem Verzicht auf bereits angedachte Flächen im Flächennutzungsplan möglich sein.
Junge, bauwillige Leute
Wer entscheidet, was für die Entwicklung ausreichend ist?, fragte deshalb Gemeinderat Philipp Kromczynski. Er finde den Antrag nämlich gut, weil er das Gefühl habe, der Bedarf sei mit jungen bauwilligen Leuten da. Der Bürgermeister antwortete, das habe die Regierung von Unterfranken schon bei der letzten Änderung des Flächennutzungsplanes gesagt. Auch die Nachbargemeinde Retzstadt habe für ihr neues Wohngebiet entsprechende Einwände der Regierung bekommen. Nur wenn es keine Bauflächen mehr gebe und die Innenentwicklung nicht vernachlässigt wird, dürfe eine Gemeinde künftig neue Gebiete ausweisen. Die Regierung fordere auch, dass keine Konkurrenzsituation zu anderen geschaffen werden darf.
Gemeinderat Günter Krönert gab zu bedenken, in der „Dürren Wiese Neubrunn II“ gehörten der Gemeinde schon viele Flächen. Zudem habe sich in der Bürgerversammlung gezeigt, dass manche ihre fertigen Bauplätze verkaufen würden, wenn die Konditionen stimmen.
Die von der Regierung vorgebrachten Punkte, seien alles Belange, die abgewogen werden könnten, argumentierte Alexander Hoffmann. Während in Zellingen diskutiert werde, habe Karlstadt schon den vierten Teil des Wurzgrundes ausgewiesen. Er erinnere sich noch gut, wie er zwei Jahre lang im Markt Zellingen händeringend nach einem Bauplatz suchte. Viele andere Familien hätten dann eben woanders gebaut. Die Kinder gingen nun dort in den Kindergarten und später in die Vereine. Auch schließe das eine (Baugebiete ausweisen) das andere (Innenentwicklung) nicht aus. Dazu sagte wiederum Günter Krönert, 13 Bauplätze seien mittelfristig für Duttenbrunn ausreichend.
Sein Kollege Kurt Scholz, ebenfalls aus Duttenbrunn, berichtete konkret von drei jungen Paaren, die im Ort bauen wollten und sich auch im Gemeinschaftsleben einbrächten. Anders als einige Neubürger, die im Gebiet „Dürre Wiese Neubrunn“ bauten, aber ihr Haus letztlich nur als Schlafstätte nutzten.
Verhandlungen aufnehmen
Nachdem Bürgermeister Wieland Gsell bekannt gab, dass er noch vor Weihnachten die Grundstückverhandlungen für die „Dürre Wiese Neubrunn II“ aufnehmen werde, beantragte Gemeinderätin Andrea Heßdörfer, die Entscheidung über den Antrag zu verschieben, was mit zwölf zu sechs Stimmen eine Mehrheit fand.