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Marktheidenfeld: Jahrestag des Krieges: Innehalten für den Frieden, Gedenken auf dem Marktplatz

Marktheidenfeld

Jahrestag des Krieges: Innehalten für den Frieden, Gedenken auf dem Marktplatz

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    Thomas Stamm und Reinhold Grimm beim Innehalten und Gedenken für den Frieden auf dem Marktheidenfelder Marktplatz.
    Thomas Stamm und Reinhold Grimm beim Innehalten und Gedenken für den Frieden auf dem Marktheidenfelder Marktplatz. Foto: Dorothee May

    Viele Menschen versammelten sich am Freitagnachmittag auf dem Marktheidenfelder Marktplatz, um für den Frieden innezuhalten und zu gedenken, was in den vergangenen zwölf Monaten geschehen ist.

    Die katholische und evangelische Kirchengemeinde sowie die türkisch islamische Kulturgemeinde luden dazu ein, wobei Pastoralreferent Reinhold Grimm die Koordination der Zusammenkunft übernahm. Oberbürgermeister Thomas Stamm begrüßte nach einem stimmungsvollen Trompeten- Lied von Marcel und Lothar Väth die anwesenden Gäste, unter denen auch einige ukrainische Mitbürger waren.

    Stamm gedachte an den seit einem Jahr dauernden Krieg mitten in Europa: "Eine kriegerische Auseinandersetzung, die wir nie wieder erleben wollten". Täglich sterben auf beiden Seiten viele unschuldige Menschen. "Jedes Menschenleben, das dieser Krieg kostet, ist ein Menschenleben zu viel", so Stamm. Eigentlich sei diese Zusammenkunft gedacht, um für den Frieden innezuhalten. Aber was könne man hier in Marktheidenfeld eigentlich dafür tun? "Wenn man ehrlich ist, leider nichts wirklich Entscheidendes", bedauert der Oberbürgermeister. Allerdings könne man sehr wohl im unmittelbaren Umfeld Unterstützung leisten. Als Beispiele nannte er, den ukrainischen Mitbürgern hier vor Ort mit Bekleidung oder Wohnraum zu helfen.

    Über 1000 Geflüchtete kamen in den Landkreis

    Insgesamt seien rund 1500 Menschen aus der Ukraine seit Februar 2022 als Geflüchtete im Landkreis Main-Spessart registriert und untergebracht worden. Aktuell leben noch zehn ukrainische Staatsbürger in der Notunterkunft in Marktheidenfeld. Dort werden jetzt aber auch immer mehr Geflüchtete aus weiteren Nationen aufgenommen. Stamm gedachte hierbei unter anderem auch der Erdbebenopfer der Türkei.

    Pastoralreferent Reinhold Grimm machte bewusst, dass wir alle nicht direkt betroffen sind. Wir müssen keine Angst vor Luftalarm haben oder uns vor Raketenangriffen in Sicherheit bringen. Das mache für ihn einen großen Unterschied, "wenn wir über den Krieg und über die Menschen in der Ukraine reden". Am Anfang habe man doch die Tage gezählt, in der Hoffnung es werden nicht so viele. Inzwischen seien wir bei Tag 366.

    Drei verschiedene Lebensgeschichten wurden eindrucksvoll vorgetragen, Olesia Kasakova trug ein ukrainisches Gebet vor. Musikalisch umrahmt wurde das Gedenken von Marcel und Lothar Väth aus Oberndorf sowie Julia Mussauer vom Städtischen Akkordeonorchester. Am Ende hatten alle den Arm dem Nebenmann auf die Schulter gelegt. Es wurden ukrainische Flaggen geschwenkt, manche hatten sich in den Farben der ukrainischen Fahne gekleidet. Es war eine sehr berührende Gedenkfeier zu einem schrecklichen Ereignis.

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