Gemünden (OK) Rund 50 Delegierte aus Gemünden und Karlstadt nahmen an einem Kongress von Jehovas Zeugen teil, der vom 2. bis 4. August im Nürnberger Frankenstadion stattfand. Das Programm bestand neben Referaten und Erfahrungsberichten auch aus gemeinsamen Gebeten und Liedern, heißt es in einer Pressemitteilung der Zeugen Jehovas. Die Tagung beschäftigte sich mit der Weitergabe des christlichen Evangeliums in der multi-religiösen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts. Zusammen mit rund 11 000 Besuchern beobachteten sie die Taufe und Ordination von 79 neuen Predigern.
Die Tagung ging auch darauf ein, wie sich Christen angesichts gewalttätiger Geschehnisse verhalten sollten, bei denen fanatische religiöse Überzeugungen den Konflikt verschärfen. "Der Kongress hat uns in unserer Entschlossenheit bestärkt, Jesus nachzuahmen, der sich nicht in politische Konflikte hineinziehen ließ.
Jesus war in keiner Weise fanatisch, und er lehrte die Menschen, wie sie auch im Alltag Frieden halten können", so Heinz Behnke, der Sprecher der hiesigen Gemeinde. Die nach Hause zurückgekehrten Tagungsteilnehmer wollen auch an ihrem Wohnort "durch die auf das Beispiel Jesu gestützte missionarische Tätigkeit den Frieden fördern", wie Behnke betonte.
Der reisende Prediger Armin Weishäupl sprach im Hauptvortrag mit dem Thema "Die Szene dieser Welt wechselt" die sich überstürzenden dramatischen Ereignisse auf der Weltbühne an. Dadurch sei das Vertrauen in die Regierungen geschwunden. Gemäß der Geschichte sei es tatsächlich eine Utopie, von Menschen Frieden und Sicherheit zu erwarten. Weishäupl wies auf die Botschaft Jesu vom Reich Gottes hin, "die für Christen durch die Jahrhunderte hindurch ein Anker in unruhigen Zeiten war".
Besondere Aufmerksamkeit fand die Aufführung eines Bühnenstücks mitten auf dem Rasen im Frankenstadion. Kostümierte Darsteller spielten Szenen aus dem Leben des biblischen Propheten Jeremia nach. Dabei wurde deutlich, dass es damals wie heute Mut kostet, ungeliebte Wahrheiten öffentlich zu äußern, heißt es in der Pressemitteilung.
Spezielle Anstrengungen wurden unternommen, um auch gehörlosen Personen das Tagungsgeschehen zu vermitteln. Rund 25 geschulte Freiwillige übersetzten das Programm für 300 aufmerksame Beobachter in die Gebärdensprache. Die Tagung in der Frankenmetropole bildete den Abschluss einer Serie von 25 Kongressen in 16 verschiedenen Städten Deutschlands, bei denen das Programm neben Deutsch noch in 13 weiteren Sprachen dargeboten wurde. Die sechs Wochen dauernde Tagungsserie wurde laut Pressemitteilung von 190 000 Personen besucht, 1140 Personen wurden getauft.