Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Lohr
Icon Pfeil nach unten

Lohr: Jugendherberge Lohr im Aufwind: Starkes Plus im Jahr 2019

Lohr

Jugendherberge Lohr im Aufwind: Starkes Plus im Jahr 2019

    • |
    • |
    Präsentiert erfreuliche Zahlen: Jürgen Goldbach, Leiter der Jugendherberge im Brunnenwiesenweg in Lohr.
    Präsentiert erfreuliche Zahlen: Jürgen Goldbach, Leiter der Jugendherberge im Brunnenwiesenweg in Lohr. Foto: Roland Pleier

    Damit kann Jürgen Goldbach überaus zufrieden sein: Im vergangenen Jahr hat er als Leiter der Jugendherberge Lohr exakt 7055 Übernachtungen registriert. Das sind zum einen gut 1000 und damit 17 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Was aber entscheidend ist: Damit erreichte die Jugendherberge in etwa die Größenordnung, die sie vor sechs Jahren hatte, bevor sie für 18 Monate als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge genutzt wurde.  

    Wesentlicher Beitrag zum Übernachtungsrekord

    Zwar hatte der Herbergsvater sich vor einem Jahr ein ehrgeizigeres Ziel gesteckt. Doch signalisieren die aktuellen Zahlen, dass das Haus den Bruch durch diese Dauerbelegung im vergangenen Jahr weggesteckt hat. "Damit haben auch wir einen Beitrag geleistet zum Übernachtungsrekord in Lohr", sagt Goldbach, der die Leitung 2017 übernommen hat, auf Nachfrage der Redaktion. Wie berichtet, hatte die Touristinfo im Februar 91 030 Übernachtungen gemeldet. Das waren 660 mehr als im Vorjahr - womit die Jugendherberge also tatsächlich einen maßgeblichen Anteil an der neuen Rekordmarke hatte.

    undefined

    Darüber hinaus hat Goldbach aber noch eine ganze Reihe weiterer guter Nachrichten: So sei es ihm gelungen, die Energiekosten um rund ein Drittel zu senken - von 15 500 im Vorjahr auf nur noch 10 300 im vergangenen. Dafür wurden nach 34 Betriebsjahren Kessel und Brenner der Gasheizung ausgetauscht. Den Hebel hat der Herbergsvater aber auch beim  Verhalten angesetzt: Es wurde stärker darauf geachtet, dass die Fenster während der Heizperiode geschlossen blieben und die Heizung wurde etwas zurückgedreht. Die neue Brandmeldeanlage mit direkter Verbindung zur Feuerwehr schlug mit 25 000 Euro zu Buche.

    Eine von nur noch 450 Jugendherbergen in Deutschland

    Dies alles passt stimmig zum Konzept der Lohrer Jugendherberge: Sie gehört zu den 120 Jugendherbergen in Deutschland, die Wert legen auf ihren CO2-Fußabdruck, also eine Klimabilanz erstellen. Insgesamt betreibt das Jugendherbergswerk deutschlandweit rund 450 Unterkünfte, davon 50 in Bayern. Diese Zahl ist jedoch seit Jahrzehnten rückläufig. 1991 waren es noch 643 gewesen, 2001 dann 586 und 2011 nur noch 529.  

    Zertifiziert ist die Jugendherberge seit vergangenem Jahr - wenn auch nur auf der niedrigsten Stufte - mit dem Label "Reisen für alle". Dieses Kennzeichnungssystem für barrierefreien Tourismus vergibt das Deutsche Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Seit einer Woche bestätigt das Siegel "Smile" auch, dass die Lohrer Einrichtung die Kriterien für Service- und Management-Qualität des Jugendherbergswerks erfüllt.

    Wo es noch hakt

    Ganz ohne Sorgen aber ist die Jugendherberge nicht: "Die Personalsituation ist schwierig", schildert Goldbach. Er selbst ist als einzige Vollzeitkraft angestellt. Seine sechs Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit. Einen mehr könnte er gut gebrauchen, findet er aber nicht. So bleibt die siebte vorgesehene Teilzeitstelle vorerst unbesetzt.

    War achtmal zu Gast in der Jugendherberge Lohr: Falkner Walter Reinhart mit einem seiner Greifvögel.
    War achtmal zu Gast in der Jugendherberge Lohr: Falkner Walter Reinhart mit einem seiner Greifvögel. Foto: Frank Zagel

    Stadtführungen und Falkner sind gefragt

    Recht zufrieden ist der Herbergsvater auch mit der Nutzung der Freizeitangebote: 15 Stadtführungen hat er für Gruppen vermittelt, ebenso viele Führungen durch das Schulmuseum. Zehn Gruppen fuhren zum Kletterpark nach Heigenbrücken, achtmal war Walter Reinhart zu Gast, der Falkner von der Ronneburg in Hessen, der Kindern Greifvögel näherbringt. Immerhin fünfmal wurde auch das Projekt Theaterpädagogik der Spiel-Schau von Anna Habeck aus Mainz gebucht.

    Mit den gut 7000 Übernachtungen hat Goldbach die Belegung des 96-Betten-Hauses von 19 auf nunmehr 22 Prozent erhöht. Gelungen ist ihm auch, den Erlös pro Übernachtung zu steigern, und zwar um zwei auf nunmehr fast 34 Euro. 

    Buchungen sind vielversprechend

    Doch noch ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Auch das laufende Jahr hat gut begonnen, wie Goldbach ausführt. Schon jetzt, Ende Februar, habe er über 5000 Buchungen. "Das ist extrem viel für diese Jahreszeit", freut er sich. Normal seien 3000 bis 3500. Deshalb, da ist er sich sicher, gilt auch für dieses Jahr "Tendenz stark steigend". Er rechne mit mehr als 8000 Übernachtungen - eine Größenordnung, die zuletzt 2007 erreicht wurde.  

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden