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OBERSINN: JUZ Obersinn: Balance zwischen Freiraum und Regeln

OBERSINN

JUZ Obersinn: Balance zwischen Freiraum und Regeln

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    Zeit zum Spielen: Während die Jungs auf dem Schulhof Fuß- oder Basketball spielen, vergnügen sich die Mädchen beim Tischkickerspiel gegen Jugendpflegerin Daniela Diehl (links).
    Zeit zum Spielen: Während die Jungs auf dem Schulhof Fuß- oder Basketball spielen, vergnügen sich die Mädchen beim Tischkickerspiel gegen Jugendpflegerin Daniela Diehl (links). Foto: Fotos: Klaus Hofmann

    Der Duft von gebratenem Fleisch und Gewürzen liegt in der Luft im Obersinner Schulgebäude. Diesem Geruch folgend, steht man nach wenigen Schritten im Jugendzentrum (JUZ) der Gemeinde. In einem ehemaligen Klassenzimmer sind gerade Jungen und Mädchen dabei, mit Jugendpflegerin Solveig Meixner Spaghetti mit Hackfleischsauce zu kochen.

    Platz gibt es reichlich in dem großzügig eingerichteten Raum. Auf verschiedenen Sitzgruppen können die Besucher zusammensitzen, gemeinsam spielen oder sich einfach nur unterhalten. Ein Tischkicker, eine Dartscheibe und ein Fernsehgerät bieten Abwechslung. Zwar gibt es keinen TV-Anschluss, aber ein DVD-Player ermöglicht, ab und zu einen mitgebrachten Film anzusehen. Und einmal in der Woche wird gekocht oder gebacken.

    Für Zehn- bis 18-Jährige

    Das Jugendzentrum, für das die Gemeinde Strom- und Heizkosten trägt, steht den Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 18 Jahren jeweils dienstags und freitags von 15 bis 19 Uhr offen. Bürgermeisterin Lioba Zieres und der Gemeinderat wollten die Kinder und Jugendlichen nicht sich selbst überlassen und entschieden, da ehrenamtliches Engagement alleine nicht ausreicht, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

    Seit 2009 arbeitet die Gemeinde Obersinn, wie auch Aura und Burgsinn, mit dem Beruflichen Fortbildungszentrum (BFZ) in Lohr zusammen, das die Jugendpfleger stellt. Das lässt sich die Marktgemeinde jährlich 7000 Euro kosten, wozu das Landratsamt 30 Prozent als Zuschuss beisteuert. Die ausgebildeten Erzieherinnen Daniela Diehl und Solveig Meixner sind seit Kurzem für das JUZ in Obersinn zuständig und fühlen sich sichtlich wohl.

    Wie die Bürgermeisterin sieht auch Diehl gewisse Strukturen und Regeln für eine gute offene Jugendarbeit als unerlässlich an. So hat sie zusammen mit den Jugendlichen ein Monatsprogramm ausgearbeitet, über das in Facebook informiert wird. Außer Spielen, Basteln, Kochen oder Backen gehört der regelmäßige Kegelnachmittag auf der örtlichen Kegelbahn dazu. Auch bei kleinen oder großen Krisen, seien es Schulprobleme oder Liebeskummer, ziehen die Jugendlichen Diehl ins Vertrauen, und sie versucht, mit Ratschlägen zu helfen.

    Bei der Gestaltung stehen die Jugendpflegerinnen allen Vorschlägen offen gegenüber. Auch können die Eltern im JUZ vorbeikommen, um zu sehen, was da so läuft. Doch auch außerhalb des JUZ ist Daniela Diehl tätig und versucht, bei Veranstaltungen zu informieren – zum Beispiel über Teenager und Alkohol oder über pubertierende Kinder und nervende Eltern. Als nächste Veranstaltungen stehen am Dienstag, 3. April, der Vortrag „Let's talk about Sex – Wie sag ich's dem Kinde“ und am 8. Mai „Essstörungen bei Jugendlichen“ jeweils um 19.30 Uhr im JUZ auf dem Programm.

    Diehl ist überzeugt, dass sie alle Obersinner Jugendlichen, die sich tatsächlich einbringen und mitmachen wollen, erreicht. „Es mag den einen oder anderen Fall geben, der keine Bindung zum JUZ hat, da kann aber die Jugendarbeit noch so gut sein, sie würde diesen Jugendlichen wohl nicht erreichen“, meint Diehl.

    So sind die Jugendlichen recht zufrieden. Ein Billardtisch stehe noch auf ihrer Wunschliste, meinen sie zunächst. Doch bei genauer Überlegung fällt ihnen doch noch der eine oder andere Wunsch ein: Haushaltsgeräte, Couch, Sessel, Tische, Kissen, Spiele und Bälle. Wer solche Dinge zu Hause hat, aber nicht mehr braucht, sollte sie nicht wegwerfen, sondern sich bei Daniela Diehl, Tel. (01 60) 1 03 07 33, oder Bürgermeisterin Lioba Zieres, Tel. (0 93 56) 62 73, melden.

    Platz zum Toben

    Auch vor dem JUZ gibt es auf dem Schulhof viel Platz zum Austoben: Basketballkörbe, eine Tischtennisplatte und ein Fußballtor laden zum Spielen ein. Bürgermeisterin Zieres freut sich über das Engagement der Jugendlichen bei örtlichen Veranstaltungen. So wird sich das JUZ beim Schachblumenfest am 21. und 22. April mit einem Stand beteiligen, an diesem werden Holzarbeiten und Kinderschminken angeboten. Mit den Einnahmen wird die eine oder andere Anschaffung finanziert.

    Neben dem JUZ gibt es keine weiteren Jugendtreffs wie zum Beispiel in einem Bauwagen in Obersinn. „Jugendpflege ist teuer, aber wichtig. Genauso wichtig ist der Einsatz von Jugendpflegern, die gewisse Situationen und Entwicklungen der Jugendlichen beobachten, steuern und auch Grenzen setzen können“, meint Bürgermeisterin Lioba Zieres.

    ONLINE-TIPP

    Weitere Berichte über Jugendzentren im Raum Gemünden unter www.mainpost.de/regional/main-spessart/gemünden.

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