Die Marktgemeinde Karbach wird der Regionalwerk Main-Spessart GmbH, die durch gemeinschaftliche Windenergie- und Photovoltaikanlagen die Energiewende im Landkreis Main-Spessart fördern soll, beitreten. Das beschloss der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag mit 7:4 Stimmen. Damit verbunden ist die Verpflichtung, in den Jahren 2025 bis einschließlich 2034 jährlich bis zu 6400 Euro als Anschubfinanzierung in die Rücklage der GmbH einzuzahlen, wobei sich die endgültige Höhe aus der Anzahl der beteiligten Kommunen und dem jeweiligen Kapitalbedarf der GmbH ergibt.
Aufgaben des Regionalwerks sind Konzeption, Planung, Erstellung und Betrieb von Anlagen zur Erzeugung, Verteilung und Speicherung regenerativer Energien. Umgesetzt werden soll dies durch Projektgesellschaften, an denen sich Kommunen, Energieversorgungsunternehmen, Bürgergenossenschaften, regionale Unternehmen und das Regionalwerk selbst beteiligen können.
Ob Karbach von der Regionalwerk Main-Spessart GmbH profitieren kann, war im Gremium umstritten. Während beispielsweise Armin Hoh, Andreas Neiderer und Ralf Freund diese Frage klar bejahten, sah Gabriele Frings die Sache "äußerst kritisch". Auch Bürgermeister Bertram Werrlein sah keine Vorteile für die Gemeinde; das Regionalwerk käme im Landkreis Main-Spessart "mindestens zehn Jahre zu spät", denn es sei bereits "viel abgeschöpft", meinte er.
Anforderungen für kleine Gemeinden kaum erfüllbar
Völlig unumstritten war die Frage eines Beitritts der Gemeinde Karbach zum Zweckverband Klärschlammverwertung Main-Tauber/Aisch. Vor dem Hintergrund, dass die Anforderungen einer rechtskonformen Klärschlammentsorgung für kleine Gemeinden künftig kaum noch erfüllbar sind, war das Gremium einstimmig für einen Beitritt.
Mit der Fortschreibung des Regionalplanes ist südlich von Karbach ein Vorranggebiet für Windenergienutzung vorgesehen. Der Gemeinderat beschloss mit 9:2 Stimmen keine Bedenken gegen die geplante Ausweisung anzumelden.
Der Karbacher Behindertenbeauftragte Stefan Endrich berichtete dem Gremium, im vergangenen Jahr 2024 habe er nur wenige Vorgänge zu bearbeiten gehabt. Er bedauerte, dass seine Idee für einen barrierefreien Zugang zur Kirche abgelehnt worden sei. Ihm zufolge hätte man einen solchen ohne großen Aufwand vom hinteren Friedhofszugang her schaffen können.
Barrierefreier Zugang zum Rathaus?
In Karbach seien mittlerweile drei Senioren mit Elektromobilen unterwegs, sagte Endrich. Einem von ihnen habe er Hinweise auf Zuschüsse zu Pflegehilfsmitteln geben können. Den Gemeinderat bat er, mittelfristig über einen barrierefreien Zugang zum Sitzungssaal im Rathaus nachzudenken.
Die Seniorenbeauftragte Marga Stegerwald berichtete ebenfalls über ihre Aktivitäten im vergangenen Jahr. Sie sprach von zahlreichen Veranstaltungen, an denen sie teilgenommen oder die sie selbst durchgeführt habe. Die Bandbreite reichte von Patientenakte, Internetcafé, Notfallmappe und Kochkurs bis hin zu barrierefreiem Wohnen und Sturzprävention.
Bürgermeister Werrlein dankte Endrich und Stegerwald für deren wertvolle Arbeit und überreichte ihnen jeweils einen Bocksbeutel.