Hier tobt gerade der zweite Wintersturm innerhalb eines Monats und da Maryland, wenn es um Winter geht, definitiv ein Südstaat ist, habe ich schon einige merkwürdige Situationen erlebt.
Wenn der Wetterbericht von Schnee redet, denken sofort alle Leute, sie müssen einkaufen und soviel wie möglich zum Lagern haben, da die Apokalypse im Anmarsch ist. Oft sah ich wegen dieser Einstellung Leute während des Einkaufens, die um Wasser oder Brot kämpften. Außerdem werden sofort alle Schulen geschlossen und das gesamte öffentliche Leben eingestellt, was ich doch etwas unnötig finde, da die entfallenen Schultage meist im Sommer nachgeholt werden müssen, und es wirklich keine riesigen Schneemassen gibt.
Ein großes Problem allerdings sind Stromausfälle; diese gibt es in den USA ziemlich oft, da die Leitungen nicht wie in Deutschland unterirdisch verlaufen, sondern immer überirdisch über Strommasten. So kann es schon passieren, dass man drei Wochen lang keinen Strom hat, da niemand den Strommast reparieren konnte.
Doch der Sturm, der gerade fast einen halben Meter Schnee zurückgelassen hat, hat es tatsächlich geschafft mich einzuschneien; also sitzen wir seit gestern fest und warten, wahrscheinlich bis der Schnee schmilzt, was Mitte nächster Woche der Fall sein soll.
Ich persönlich finde, dass einfach niemand gut genug auf Schnee vorbereitet ist und nicht einmal richtige Räumfahrzeuge gibt es; stattdessen wird die Straße mit Pick-Up-Trucks, an denen ein Räumgerät installiert wurde, geräumt. KAri
Die 15-jährige Kari-Leticia Klein aus
Aura besucht ein Jahr lang eine Highschool im US-Bundesstaat Maryland. Sie berichtete regelmäßig über ihre Erlebnisse für die Jugendseite Daily X der Main-Post. Nun informierte sie die Leser der Gemündener Lokalausgabe über ihren Aufenthalt in den USA.