Janz Jemünne is eene . . . nein, nicht Wolke, sondern Baustelle! Wer Baumaschinen, kernige Kerle und Ampeln mag, ist hier gut aufgehoben. Um schnell durch und aus der Stadt herauszukommen, nutzen besonders Gewitzte mit Vorliebe denselben Weg, den in hohem Tempo nachts auch Taxis nehmen: die Scherenbergstraße am Marktplatz vorbei. Dieser Tage hat der Karli sogar gesehen, wie sich ein Holzlaster samt Anhänger von der Bahnhofstraße durch dieses Sträßchen vorm Rathaus gen Saaletal gezwängt hat. Rückegasse Scherenbergstraße.
Gut, direkt vor dem Rathaus war es etwas eng – was musste auch da gerade ein Bus durchfahren? –, aber ansonsten hat das Experiment gut geklappt. Es sollen keine Fußgänger zu Schaden gekommen und auch keine Stühle vom Eiscafé zermalmt worden sein.
Weil der Test so erfolgreich war, plädiert der Karli dafür, die Scherenbergstraße für den Verkehr freizugeben, und überhaupt: Die Innenstadt sollte komplett für Fußgänger gesperrt werden! Dann wär' auch die Gefahr verringert, dass so ein Mensch, der meint, unbedingt durchs Städtle laufen zu müssen, an einem schönen Auto hängenbleibt und es verschammeriert.
Holzlaster in der Fußgängerzone – der Karli hat geglaubt, ihn knutscht ein Elch!
Nicht dieser hier. Der steht seit ein paar Tagen in einem Vorgarten in der Gemündener Gartenstraße und soll ein Geburtstagsmitbring(e)sel für den Herrn des Hauses gewesen sein. Originell!
Ein weiteres originelles Kapitel ist zu erzählen von der Viecherei einer stadtbekannten Persönlichkeit in Rieneck. Sie wissen schon: Der gutmütige Mann, der eines Sonntags von einer zugelaufenen Katze aus seinem Haus ausgesperrt wurde. Zwar hatte die Katzenliebe etwas unter dem Vorfall gelitten, aber wer kann einer jungen Mutter schon böse sein – drei Junge hat sie ihm dieser Tage vor die Tür gelegt!
Mit seinen drei BfB-Stadträten war der Lipperts Jürchen am Donnerstagabend in der „Linde“ in Gemünden. Der Gemünnemer Bürchemäsder (und da ist er nicht der erste), hatte die Rufe seiner Bürger erhört. Bei der Demo für den Saalesteg draußen am Mühltor hatten sie ihm „Bürgernähe! Bürgernähe!“ zugerufen. Die haben sie jetzt gekriegt.
Zu einer Informationsveranstaltung ist der Jürgen Lippert mit seiner Entourage, wie man so schön sagt, von droben vo Seischburch herunter ins Tal in die „Linde“ gekommen, um dem Volk drunten zu zeigen, was Bürgernähe ist und was sein „Bündnis für Bürgernähe“ in der Stadt und im Stadtrat damit bewegt. Die Leute sollen ja nicht dumm sterben.