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Karlstadt: Karlstader Geschichte zum neugierig werden: Das neue Jahrbuch der Geschichtswerkstatt ist da

Karlstadt

Karlstader Geschichte zum neugierig werden: Das neue Jahrbuch der Geschichtswerkstatt ist da

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    Die 20. Ausgabe des Karlstadter Jahrbuchs ist da. Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt stellten sie im Lesesaal der Stadtbücherei vor.
    Die 20. Ausgabe des Karlstadter Jahrbuchs ist da. Die Mitglieder der Geschichtswerkstatt stellten sie im Lesesaal der Stadtbücherei vor. Foto: Günter Roth

    Seit 20 Jahren greift die Geschichtswerkstatt Karlstadt vielfältige Themen aus verschiedenen Epochen und historische Zusammenhänge in der Entwicklung der Kernstadt und ihrer Stadtteile auf. Diese Geschichten über die Geschichte der Heimat werden ab 2003 in einem Jahrbuch zusammengefasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    Im Lesesaal der "Hohen Kemenate", der Stadtbücherei, stellte nun das Redaktionsteam mit Martina Amkreutz-Götz, Manfred Kleinwechter und Beatrix van Venrooy die Ausgabe für das Jahr 2022/23 vor, in der 18 Frauen und Männer ihre Berichte niedergeschrieben haben.

    Da ist beispielsweise Hans Müller, der alte Zeitungen aus einem Dachbodenfund nicht einfach als Altpapier entsorgt hat, sondern aus den Presseberichten um 1904 Interessantes über die evangelische Gemeinde Karlstadt und ihren Umzug aus dem "Hockschen Saale" in die neu errichtete Pfarrkirche St. Johannis zusammentragen konnte.

    Probleme gab es früher um die Mainfähre von Karlstadt nach Laudenbach, die im frühen 14. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde, berichtet Georg Schirmer. Sie war nicht nur eine wichtige Verbindung zwischen den beiden Mainufern, sondern auch ein "Zankapfel", da man mit dem Fluss auch die Grenze zweier konkurrierender Herrschaften (Wertheim und Würzburg) überqueren musste.

    Jahrhundertsturm und Zeitbrüche

    Weiterhin befasst sich Georg Büttner mit der Karlstadter Ehrenbürgerin Maria Probst und an anderer Stelle mit dem ältesten Grabmal in der Karlstadter Stadtpfarrkirche St. Andreas. Amkreutz-Götz nahm sich der Leistung der Kalvarienberg-Stiftung an, die die aufwändige Restaurierung der Kreuzwegstationen vorangetrieben und mitfinanziert hat. Jürgen Lenssen, der frühere Kunstreferent der Diözese Würzburg, schreibt über die "ZeitBRÜCHE", die außergewöhnliche Erweiterung des Museums Karlstadt zu einem "Museum der Moderne".

    Zwei Urgesteine des Karlstadter Jahrbuchs: Gerhard Kralik (links),  Drucker und Verleger, der im Jahr 2003 den Mut hatte, ein Werk herauszugeben, das die ältere und neuere Geschichte Karlstadts und seiner Ortsteile aus der Sicht von einfachen Menschen beschreibt. Es war damals ein Wagnis, weil der wirtschaftliche Erfolg beileibe nicht sicher war. Inzwischen führt sein Sohn Michael dieses Werk weiter.  Willibald Niklaus, der ehemalige Rektor der Realschule Karlstadt, stand 13 Jahre lang als engagierter Geschichtsfreund sowie orthographischer und grammatikalischer Fachmann als abschießender Lektor im Dienst des Redaktionsteams.
    Zwei Urgesteine des Karlstadter Jahrbuchs: Gerhard Kralik (links),  Drucker und Verleger, der im Jahr 2003 den Mut hatte, ein Werk herauszugeben, das die ältere und neuere Geschichte Karlstadts und seiner Ortsteile aus der Sicht von einfachen Menschen beschreibt. Es war damals ein Wagnis, weil der wirtschaftliche Erfolg beileibe nicht sicher war. Inzwischen führt sein Sohn Michael dieses Werk weiter.  Willibald Niklaus, der ehemalige Rektor der Realschule Karlstadt, stand 13 Jahre lang als engagierter Geschichtsfreund sowie orthographischer und grammatikalischer Fachmann als abschießender Lektor im Dienst des Redaktionsteams. Foto: Günter Roth

    Nach Karlburg geht es mit der Artenvielfalt und Blütendichte auf den Karburger Mainwiesen von Heinz Scheid, der auch die geschichtlichen Veränderungen des Flussufers mit einbezieht. Er thematisiert auch die "Besitztümer eines Pfarrers in Karlburg". Vom "Schützenhaus an der Steig" berichtet Jens Binner. Aus Rohrbach kommen Beiträge von Josef Riedmann über Begegnungen im Deutsch-Französischen Krieg und die Erlebnisse eines Pfarrers in den Wirren der Säkularisation.

    Über die allerneueste Geschichte hat Roland Lamprecht geschrieben: Im Juli diesen Jahres wurde der Stadtteil Heßlar von einem "Jahrhundertsturm" heimgesucht, der innerhalb von vier Minuten große Schäden anrichtete. Weniger spektakulär, dafür aber nachhaltiger ist der Bericht über das Neubaugebiet in Heßlar. Beatrix von Venrooy steuerte Betrachtungen zu Erlebnissen aus der Coronazeit bei.

    Bürgermeister Michael Hombach lobte die Arbeit der Jahrbuchautoren. Die vielen interessanten Themen seien stets verständlich und informativ, so dass sie den Leser neugierig machen und ein Stück Heimat neu entdecken lassen. Auch innerhalb der Stadtverwaltung greife man immer gerne auf die Beiträge der Jahrbücher zurück, um verlässliche Informationen zu bekommen.

    Das Jahrbuch 2022/23 kostet 19,80 Euro und ist bei den Autoren sowie in der Buchhandlung Schöningh, bei der Firma Schmidt & Kurtze und dem Geschäft Warmuth in der Hauptstraße sowie im Dorfladen Wiesenfeld erhältlich.

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