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KARSBACH: Karsbach braucht eine neue Kläranlage

KARSBACH

Karsbach braucht eine neue Kläranlage

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    Vor dem Neubau der Karsbacher Kläranlage etwas 2018 bis 2020 soll so bald wie möglich als Zwischenlösung für rund 85 000 Euro eine neue Belüftungsanlage in das erste Klärbecken eingebaut werden. Die großflächige Belüftung soll die Reinigungsleistung erheblich verbessern und die beiden in die Jahre gekommen Einzelbelüfter ersetzen.
    Vor dem Neubau der Karsbacher Kläranlage etwas 2018 bis 2020 soll so bald wie möglich als Zwischenlösung für rund 85 000 Euro eine neue Belüftungsanlage in das erste Klärbecken eingebaut werden. Die großflächige Belüftung soll die Reinigungsleistung erheblich verbessern und die beiden in die Jahre gekommen Einzelbelüfter ersetzen. Foto: Foto: Helmut Hussong

    Die 1986 gebaute, biologische Teichkläranlage mit drei Reinigungsbecken in Karsbach besitzt eine Betriebserlaubnis bis 2028. Wegen gesetzlicher Änderungen erfüllt die Reinigungsleistung seit einiger Zeit nicht mehr die Vorgaben der Behörden. Die Kommune forciert den Neubau der Kläranlage nach der Methode des Belebtschlammprinzips. Da diese nicht vor 2020 in Betrieb gehen kann, will der Gemeinderat als Sofortmaßnahme für rund 85 000 Euro ein effizienteres Belüftungssystem in einen Klärteich einbauen.

    Für die Ertüchtigung der Teichkläranlage Karsbach hatte das Büro Arz Ingenieure (Würzburg) im September, wie berichtet, eine Studie mit sechs Varianten erstellt, dem Gemeinderat vorgestellt und dem Landratsamt zur Prüfung vorgelegt. Es wurde unter anderen als Sofortmaßnahme die Ertüchtigung der mechanischen Reinigungsstufe vorgeschlagen. „Nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik hätte sie eine Reduzierung der organischen Frachten um rund 30 Prozent erbringen können, wurde aber von den Behörden als nicht ausreichend angesehen“, informierte Bürgermeister Martin Göbel.

    Dagegen befürworten die Behördenvertreter die Variante II der Studie. Der Austausch der bisherigen Belüfter gegen ein effizienteres Belüftungssystem sei kurzfristig realisierbar und damit als Zwischenlösung zur Einhaltung der Mindestanforderungen geeignet.

    Da die Forderung nach den Reinigungsmethoden Nitrifikation und Denitrifikation nur mit dem Neubau einer Kläranlage erreicht werden kann, gab es in der Studie auch Varianten für eine neue eigene Kläranlage oder die gemeinsame Nutzung der Kläranlage Gössenheim. „Letztlich sprechen aus Sicht der Kommune folgende Punkte für den Bau einer eigenen Kläranlage am bestehenden Standort“, zitierte Göbel aus den Vorlagen der Ingenieurbüros:

    Der jetzige und gleichzeitig neue Kläranlagenstandort ist auf Gemeindegrund in unmittelbarer Nähe zum Vorfluter (dem Kuhbach) bereits verkehrs- und versorgungstechnisch angeschlossen. Im Vergleich zu einem gemeinsamen Klärwerk in Gössenheim, ist die eigene Kläranlage für die Kommune wirtschaftlicher zu erstellen und zu betreiben. Denn in Gössenheim muss mittelfristig das Klärwerk erneuert werden. Bei einer gemeinsamen Lösung wäre das jedoch früher erforderlich. „Das ist sowohl finanziell als auch politisch nicht vertretbar“, so Göbel.

    „Mit dem Neubau einer Belebtschlammanlage ist aufgrund der umfangreichen Vorarbeiten nicht vor 2018 zu rechnen“, sagten übereinstimmend Göbel und Gemeinderat Jürgen Finger für das Ingenieurbüro auf Nachfrage. Bei einer Bauzeit von knapp zwei Jahren könne somit das neue Klärwerk nicht vor Anfang 2020 in Betrieb gehen. Das Landratsamt möchte die Neuplanung bis Dezember 2017 vorliegen haben.

    Zur nachhaltigen Verbesserung der Reinigungsleistung der bestehenden Abwasserteiche ist baldmöglichst als Interimsmaßnahme die „Installation einer feinblasigen Druckbelüftung mit zwei Belüftungsgittern“ vorgesehen. „Diese beiden Belüftungsstränge mit jeweils 24 Schlauchbelüftern werden quer über die Sohle des ersten Teiches installiert und auf 13 Betonschachtringen gelagert“, erläuterte Finger. Die vorgesehenen Gebläse können auch in der späteren neuen Anlage verwendet werden und werden nun neben dem ersten Teich aufgestellt. Sie arbeiten im Wechselbetrieb, sind mit einer Schallhaube und Stillstandsheizung ausgestattet. Sie ersetzen komplett die alten Belüfter.

    „In Summe ergibt sich eine reduzierte Stromaufnahme bei deutlich verbesserter Sauerstoffanreicherung des Abwassers“, fasste Finger die Vorteile zusammen. Das Ingenieurbüro legte auch eine erste Kostenschätzung für die Technik mit Montage (42 740 Euro netto) und die Umbaumaßnahmen (26 630 Euro netto) vor. In Summe entstehen Kosten von rund 85 000 Euro brutto. Dazu kommen Leerung, Reinigung und Schlammentsorgung des ersten Teiches während der Umbauphase. Auch die Einhausung der Gebläsestation ist nicht enthalten.

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