Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Marktheidenfeld
Icon Pfeil nach unten

MARKTHEIDENFELD: „Katakombe“ will ein Stück Musikkultur zurückholen

MARKTHEIDENFELD

„Katakombe“ will ein Stück Musikkultur zurückholen

    • |
    • |
    Steffen Bamberger hofft, mit einer wöchentlichen offenen Bühne die Kultur der Live-Musik in Marktheidenfeld wiederzubeleben.
    Steffen Bamberger hofft, mit einer wöchentlichen offenen Bühne die Kultur der Live-Musik in Marktheidenfeld wiederzubeleben. Foto: Foto: Ralf Thees

    Live-Musik war einmal ein fester Bestandteil des Nachtlebens in Marktheidenfeld. Doch mit der Schließung vieler Kneipen in der Stadt haben sich die Möglichkeiten für Auftritte von Musikern verringert. Die Betreiber der „Katakombe“ in der Fahrgasse wollen das nun ändern.

    Ab Oktober soll es in der Kellerkneipe jeden Donnerstag eine offene Bühne geben. „Jeder, der Lust hat, Musik zu machen, kann kommen und spielen“, sagt Steffen Bamberger, der die „Katakombe“ mit seinem Bruder Thomas und seinem Geschäftspartner Oliver Glock betreibt.

    Bamberger glaubt daran, dass Live-Musik nach wie vor Zuhörer anzieht. Er erlebt das immer wieder in der „Katakombe“. An fast jedem Samstag spielen dort Bands aus der Region, vorwiegend Rockmusik. „Das kommt sehr gut an und es ist immer viel los“, sagt der 48-jährige Gastronom. Mit der freien Bühne wollen die „Katakomben“-Betreiber auf den Erfolg der Live-Musik aufbauen. „Wir möchten in Marktheidenfeld ein bisschen Musikkultur zurückholen“, sagt Bamberger. Unter den Stammgästen seien viele, die Musik zu schätzen wissen, einige sind selbst Musiker.

    Welche Musikrichtung auf der offenen Bühne gespielt wird, ist nicht festgelegt. „Den Musikern sollte aber klar sein, dass der größte Teil der bisherigen Stammgäste auf Rock steht“, sagt Bamberger. Aber im Grunde sei der Musikstil egal – es ist eben eine offene Bühne. Und es muss nicht einmal Musik sein, was an den Donnerstagen dort aufgeführt wird – auch Kabarett kann sich der Gastronom gut in der „Katakombe“ vorstellen.

    Sorge vor längerer Sperrzeit

    Eines der Erlebnisse, die Bamberger zur Idee einer offenen Bühne inspirierten, hatte auch gar nichts mit Rockmusik zu tun. Im vergangenen Jahr tauchten gut zehn Niederländer in der „Katakombe“ auf. Die A 3 war komplett gesperrt, sie haben einfach für eine längere Pause den nächstgrößeren Ort angefahren. Wie sich herausstellte, war es ein niederländischer Gospelchor, der auf Reisen war – und völlig spontan ein Konzert in der „Katakombe“ gab. „Das hat sich in Minuten in Marktheidenfeld herumgesprochen und der Keller war kurz darauf voll“, erinnert sich der 48-Jährige.

    Spontaneität wünscht sich Bamberger für die offene Bühne – und dass er mit der Live-Musik ein breites Publikum erreicht. So lange das noch geht. Denn eine Sorge hat Bamberger – die drohende Sperrzeitverlängerung in der Innenstadt.

    Im Herbst soll im Stadtrat darüber entschieden werden, ob die Sperrzeit verlängert werden soll. Grund sind die Klagen der Innenstadtanwohner über den nächtlichen Lärm im Bereich des Lichtspielhauses. Ob die Sperrzeit kommt und ab welcher Uhrzeit, ist noch nicht entschieden – 1 Uhr ist im Gespräch. „Das wäre eine Katastrophe“, sagt Bamberger, „wir sind ein Nachtlokal und haben selbst während der Woche manchmal viele Gäste nach 1 Uhr.“ So gäbe es beispielsweise viele Monteure, die in Marktheidenfeld übernachten und abends auch gerne länger weggehen wollen. „Die haben es hier jetzt schon schwer, aber wenn die Kneipen um 1 Uhr zumachen, wird für sie Marktheidenfeld noch weniger attraktiv“, sagt Bamberger. Falls eine Sperrzeitverlängerung käme, werde er das nicht kampflos hinnehmen.

    Aber noch ist es nicht so weit. „Ich würde mich freuen, wenn mit der offenen Bühne die Kultur hier wieder mehr zum Leben erweckt werden würde“, sagt der 48-Jährige.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden