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Erlenbach: Kein Beschluss zu geplanten Solarparks in Erlenbach

Erlenbach

Kein Beschluss zu geplanten Solarparks in Erlenbach

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    Der Erlenbacher Gemeinderat traf sich "Am Alten Berg", um sich einen Überblick und die Einsehbarkeit auf den geplanten Solarpark "Am Hörst" zu verschaffen.
    Der Erlenbacher Gemeinderat traf sich "Am Alten Berg", um sich einen Überblick und die Einsehbarkeit auf den geplanten Solarpark "Am Hörst" zu verschaffen. Foto: Gerhard Schmitt

    Der Gemeinderat machte sich zusammen mit Bürgermeister Georg Neubauer zunächst ein Bild vom geplanten Solarpark "Am Hörst" und traf sich "Am Alten Berg", um einen Blick auf die geplante Fläche zu werfen und die Einsehbarkeit zu erörtern. Auch einige interessierte Bürger waren erschienen. Bereits hier kam die Frage nach der Blendwirkung auf, die jedoch laut Michael Öchsner, Landschaftsplaner und Projektbegleiter vom Büro Auktor, aufgrund der Entfernung als gering eingeschätzt wird. Dies trifft nach seiner Aussage auch auf die tieferliegende Umgehungsstraße zu.

    Bei der anschließenden Sitzung in der Festhalle informierte er die Gemeinderäte ausführlich über die beiden Projekte Solarpark "Am Hörst" und Solarpark "Buch". Er stellte die Begründung zum Bebauungsplan, den Umweltbericht, die Begründung zur Grünordnung, den speziellen artenschutzrechtlichen Fachbeitrag und die Sichtfeldanalyse zu beiden Projekten vor.

    Solarmodule werden maximal drei Meter hoch

    Der geplante Solarpark "Am Hörst" hat eine Gesamtfläche von 18,33 Hektar. Davon sind 65 Prozent mit Modulen belegt. Das Gebiet wird eingezäunt. Die maximale Höhe der Module beträgt drei Meter. Die Anlage passt sich dem Gelände an und die Geländeveränderung darf maximal plus/minus 50 Zentimeter betragen. Um das Gelände werden Grünstreifen und teilweise eine Hecke angelegt. Zu berücksichtigen sind hier zwei Stromleitungen, die die Fläche queren.

    Der geplante Solarpark "Am Buch" hat eine Gesamtfläche von 40,67 Hektar. Hier ist in Teilbereichen das Wasserschutzgebiet zu berücksichtigen. Das heißt, es müssen besondere Maßnahmen getroffen werden. Außerdem muss eine Abbaufläche für Muschelkalk und eine Stromleitung berücksichtigt werden. Die Wege durch die Fläche bleiben für Spaziergänge offen. Ansonsten gelten die selben Vorgaben wie im Solarpark "Am Hörst".

    Florian Hörning, Bauamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Marktheidenfeld, erläuterte das weitere Vorgehen. Zunächst muss der Gemeinderat Beschlüsse über die Änderungen des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung der Bebauungspläne beschließen. Im Rahmen der Bauleitplanung werden die Öffentlichkeit sowie die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange frühzeitig beteiligt. Auch Privatpersonen können eine Stellungnahme abgeben.

    Bürgerbeteiligung "in geringem Umfang"

    Gemeinderat Andreas Lannig fragte, was die Gemeinde von den Photovoltaikflächen hat. Laut Florian Hörning profitiert die Gemeinde über mögliche Steuereinnahmen durch die Gewerbesteuer und die Einkommensteuer der Grundbesitzer. Ob eine Bürgerbeteiligung möglich ist, wollte Bürgermeister Neubauer wissen. Laut Mathias Mönkeberg vom Investor 1a-Solarprojekt sei dies in geringem Umfang möglich. Allerdings werde die Anlage komplett ohne Förderung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz gebaut.

    Die Frage von Silke Wiesmann, ob die Gemeinde Planungskosten übernehmen muss, wenn die Solarparks nicht gebaut werden, verneinte der Bauamtsleiter. Sven Liebler und Klaus Hudalla waren der Meinung, eine Fläche rechts der Obstanlage aus den Planungen herauszunehmen.

    Eduard Liebler sprach sich leidenschaftlich gegen die Photovoltaikfreiflächen aus: "Es ist ein Wahnsinn, insgesamt rund 60 Hektar der Natur um Erlenbach dafür vorzusehen und so die Kulturlandschaft auf Jahrzehnte hinaus zu verschandeln!" Es sei besser, der Regierung in München Druck zu machen, dass ein Förderprogramm auf Dächern aufgelegt wird. In Oberbayern gebe es keine Solarparks. "Die will man nur Unter- und Oberfranken aufdrücken", so Liebler.

    Zweiter Bürgermeister Stefan Schwind widersprach: "Zukünftige Generationen werden uns den Bau der Solarparks möglicherweise danken. Was ist die Alternative? Ist großflächiger Maisanbau denn besser?"

    Einen Beschluss gab es am Ende nicht. Das Thema wurde vertagt, damit sich jedes Gemeinderatsmitglied nach dieser teilweise sehr emotional geführten Diskussion noch einmal sachlich mit dem Thema befassen kann. Bürgermeister Georg Neubauer will die Thematik Solarparks nochmals mit den Fraktionen beraten.

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