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Seifriedsburg: Kein Pater aus Schönau mehr für Seifriedsburg

Seifriedsburg

Kein Pater aus Schönau mehr für Seifriedsburg

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    Die Filialkirche Sankt Jakobus der Ältere in Seifriedsburg.
    Die Filialkirche Sankt Jakobus der Ältere in Seifriedsburg. Foto: Helmut Hussong

    Über Jahrhunderte wurde Seifriedsburg seelsorgerisch vom Kloster Schönau betreut. Die vergangenen hundert Jahre gab es sogar einen Vertrag, der die Entsendung eines Kaplans vom Minoritenkloster Schönau nach Seifriedsburg regelte. Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert, der bekanntlich aus Seifriedsburg stammt, spricht von einem "Luxus", dass sein Heimatort bislang dank Pater Günther Thomys nicht nur weiterhin jeden Sonntag, sondern auch ein-, zweimal unter der Woche Gottesdienst feiern konnte. Gefühlt hatte der Ort einen eigenen Pfarrer. Nur an den Feiertagen der Kirchenpatrone Hl. Jakobus und Hl. Valentin kam ein richtiger Pfarrer aus Wolfsmünster. Doch jetzt endet die seelsorgerische Betreuung durch das Kloster wohl.

    Der pensionierte Lehrer Alois Schmitt, der über 20 Jahre lang Kirchenvorstand in Seifriedsburg war und noch Orgel in der Kirche spielt, hat sich intensiv mit der gemeinsamen Geschichte des Klosters Schönau und Seifriedsburg beschäftigt. Schon 1330, so Schmitt, hätten die Zisterzienserinnen des Klosters Schönau einen Priester nach Seifriedsburg entsandt. Nachdem das Kloster zwischenzeitlich aufgegeben worden war, übernahmen 1699 die Franziskaner – und stellten wieder einen Priester für Seifriedsburg bereit, so Schmitt. Zwischendurch war ein Kaplan der Pfarrei Wolfsmünster für Seifriedsburg abgestellt. Seit 1919 gab es laut Schmitt dann einen Vertrag über die Entsendung eines sogenannten Stationars, eines fest für Seifriedsburg zuständigen Paters.

    Fieberhafte Suche nach Unterlagen im Gemündener Rathaus

    Bürgermeister Lippert berichtet, dass aus dem Seifriedsburger Pfarrgemeinderat die Anfrage kam, ob die Stadt Gemünden denn Unterlagen zu einer Vereinbarung bezüglich der seelsorgerischen Betreuung Seifriedsburgs durch das Kloster Schönau hat. Im Rathaus begann daraufhin eine fieberhafte Suche nach Unterlagen. "Wir haben auch schon einiges herausgefunden", so Lippert, "es gibt verschiedene Hinweise auf einen Vertrag." So gebe es etwa einen alten Seifriedsburger Gemeinderatsbeschluss. Was laut Lippert feststeht: Die Stadt Gemünden zahlt als Nachfolgerin der selbstständigen Gemeinde Seifriedsburg dem Kloster Schönau im Jahr pauschal 521,52 Euro (früher 1020 DM) im Jahr.

    Der bislang für Seifriedsburg zuständige Pater Günther wird, wie auch andere Patres und der bisherige Guardian, das Kloster Schönau verlassen. Im Zuge dieses großen Umbruchs im Kloster wird die Betreuung Seifriedsburgs nun offenbar neu geregelt. Pastoralreferent Thorsten Kapperer, Moderator für den pastoralen Raum Gemünden, sagt auf Anfrage, dass es einen Stationarsvertrag zwischen dem Kloster und der Diözese gab. Am 16. Oktober um 19.30 Uhr soll es in der Kirche in Seifriedsburg eine Infoveranstaltung für alle Seifriedsburger geben.

    Pastoralreferent Kapperer: "Seifriedsburg wird weiterhin gut versorgt"

    Er habe viele Informationen und Unterlagen, bittet aber um Verständnis, dass er erst die Bürger informieren und vorher "keinen Staub aufwirbeln" wolle. Kapperer versichert jedoch: "Seifriedsburg wird weiterhin gut versorgt." Die Seifriedsburger hätten für die Zukunft nichts verloren. An dem Infoabend sollen unter anderem der neue Pfarrer für Gräfendorf und Wolfsmünster, Johannes Werst, und der neue Guardian des Klosters Schönau, Steffen Behr, anwesend sein.

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