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MARKTHEIDENFELD: Kein Platz mehr für IhrPlatz

MARKTHEIDENFELD

Kein Platz mehr für IhrPlatz

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    Ihre Tage sind gezählt: die IhrPlatz-Filiale am Marktplatz in Marktheidenfeld.
    Ihre Tage sind gezählt: die IhrPlatz-Filiale am Marktplatz in Marktheidenfeld. Foto: Foto: JOCHEN JÖRG

    Gerüchte gab es schon länger, nun ist es offiziell: Die Drogeriefiliale IhrPlatz am Marktplatz 10 in Marktheidenfeld wird geschlossen. Letzter Verkaufstag ist Karsamstag, 7. April. An diesem Tag hat das Geschäft noch einmal bis 14 Uhr geöffnet.

    Seit Dienstag wissen die sechs Mitarbeiterinnen, dass es für IhrPlatz in Marktheidenfeld keine Zukunft mehr gibt. Die Bezirksleiterin und der Gebietsverkaufsleiter hatten an diesem Tag alle einbestellt, um sie über die Entscheidung zu informieren. Dabei erfuhren die Frauen, ob sie in einer anderen IhrPlatz-Filiale weiterarbeiten können. Nach Informationen der Main-Post sind nicht alle von Kündigungen betroffen. Die Mitarbeiterinnen stammen aus Marktheidenfeld und Umgebung; eine weitere Anfahrt zum Arbeitsplatz als 25 Kilometer hat keine von ihnen.

    Die nächstgelegenen IhrPlatz-Filialen befinden sich in Karlstadt, Wertheim, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim; sie bleiben alle erhalten. Geschlossen werden in Unterfranken dagegen die Geschäfte in Kitzingen und Haßfurt.

    In den vergangenen Monaten hatte die Marktheidenfelder Altstadt eine ganze Reihe von Geschäftsschließungen zu verkraften – dazu gehörten sowohl Filialisten als auch alteingesessene örtliche Läden. Anfang November schloss der Schlecker-Markt in der Mitteltorstraße. Auch die Glasschmiede Kuhn, die sich direkt neben Schlecker befand, das „Creativ-Eck“ an der Ecke Bronnbacher Straße/Stadtmauergässchen und die Tchibo-Filiale in der Bronnbacher Straße gibt es nicht mehr.

    Bundesweit 122 Filialschließungen

    Die IhrPlatz-Filiale in Marktheidenfeld ist eine von bundesweit 122, deren Tage gezählt sind. Insgesamt gibt es in Deutschland 612 Geschäfte. Durch die Schließungen werden rund 650 von 5350 Arbeitsplätzen abgebaut, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Werner Schneider am Freitag. Der Arbeitsplatzabbau fällt damit um rund ein Drittel niedriger aus als zunächst erwartet. Ursprünglich war von 900 Stellenstreichungen die Rede. Auch bei den Filialschließungen waren ursprünglich noch höhere Zahlen im Gespräch. Zunächst hatte es geheißen, 142 Geschäfte müssten schließen.

    Für die von der Schließung betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird eine Transfergesellschaft geschaffen. Deren Finanzierung sei sichergestellt, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Schneider. Als Transfergesellschaft wird die PTG Projekt- und Trainingsgesellschaft gemeinnützige GmbH fungieren.

    Der vorgesehene Termin für die Eröffnung des eigentlichen Insolvenzverfahrens über IhrPlatz ist der 28. März. Die Investorensuche ist bereits angelaufen. „Wir machen hier ein attraktives Angebot und sind auf entsprechendes Interesse gestoßen“, kommentierte Schneider den laufenden Prozess. „Nun müssen sorgfältig die Gespräche mit potenziellen Interessenten geführt werden.“ Dies könne unabhängig von Schlecker geschehen oder in einem gemeinsamen Paket-Deal.

    Schlecker / IhrPlatz

    In Deutschland arbeiten bei Schlecker rund 25 000 Mitarbeiter, davon 5350 bei IhrPlatz. Weitere gut 10 000 Mitarbeiter beschäftigt Schlecker im Ausland. Gegenwärtig betreibt Schlecker 5400 Märkte in Deutschland, davon sind 612 IhrPlatz-Filialen. Im Ausland kommen insgesamt weitere 2900 Märkte hinzu. IhrPlatz hatte am 26. Januar, drei Tage nach der Muttergesellschaft Schlecker, Insolvenz angemeldet – zum zweiten Mal nach 2005. Nach der Sanierung hatte Schlecker Ende 2007 die 1895 gegründete Osnabrücker Traditionsfirma übernommen und als eine Art Premium-Tochter betrieben.

    ONLINE-TIPP

    Seit Freitag ist die Liste der zu schließenden Filialen im Internet zu finden: www.ihrplatz.de/presse.htm

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