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ROSSBRUNN / BIRKENFELD: Keine Aquakultur im Aalbachtal

ROSSBRUNN / BIRKENFELD

Keine Aquakultur im Aalbachtal

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    Eine moderne und zugleich rentable Fischzuchtanlage braucht reichlich frisches und billiges Wasser, und das rund ums Jahr. Darauf basierte der Plan der Fischzucht Müller GbR aus Birkenfeld (Lkr. Main-Spessart) für eine Aquakulturanlage an einer Quelle im Aalbachtal beim Waldbüttelbrunner Ortsteil Roßbrunn unweit der Bundesstraße 8. Nach Jahren des Streits haben sich Walter und Pascal Müller entschlossen, die Planung nicht weiter zu verfolgen.

    Die Quelle im Aalbachtal schüttet nicht ausreichend für eine Aquakulturanlage

    In Schreiben an die Gemeinde Waldbüttelbrunn und die Redaktion ist von „mehreren Gründen“ für die Entscheidung die Rede, ohne dass diese benannt werden. Ausschlaggebend dürfte sein, dass die Quelle nicht ausreichend schüttet, wie Messungen ergeben haben. Die Unternehmer Walter und Pascal Müller bieten der Gemeinde und der Bürgerinitiative „Rettet das Aalbachtal“ (BI) ein Grundstück zum Kauf an, das sie nun nicht mehr benötigen.

    BI-Vorsitzender Hans Madinger ist völlig überrascht und spricht von einer phantastischen Nachricht. Er bekundet sogleich Interesse an dem Grundstück. Die Initiative will an der Quelle eine Wasserentnahmestelle einrichten.

    Waldbüttelbrunns Bürgermeister Klaus Schmidt (SPD) findet es „schön, dass eine Entscheidung gefallen ist“. Er will den Gemeinderat „zeitnah“ über das weitere Vorgehen beraten und gegebenenfalls entscheiden lassen. Das Gremium hatte in den vergangenen Jahren immer wieder über die geplante Fischzucht beraten, meist kontrovers, gelegentlich erbittert.

    Das Innenministerium in München hatte grünes Licht gegeben

    Der Plan der Fischzucht Müller war ursprünglich auf 250 Tonnen Forellen und Saiblinge pro Jahr angelegt. Der Fisch sollte in einer Teilkreislaufanlage in großen Betonbecken aufgezogen und vor Ort geschlachtet werden. Von Anfang an war juristisch umstritten,. ob eine Aquakulturanlage mit Betonbehältern und Gebäuden im sogenannten Außenbereich gebaut werden darf. Anders als die Regierung von Unterfranken hielt die Oberste Baubehörde im Innenministerium das Vorhaben als „Binnenfischerei“ für privilegiert und gab grünes Licht.

    Auch der frühere Gemeinderat Waldbüttelbrunn votierte mit Mehrheit für die Fischzucht, im Februar 2014 erteilte das Landratsamt Würzburg einen positiven Vorbescheid.

    Zuletzt verharrte die Fischzuchtanlage in einer Art Schwebezustand

    Damit ging der Streit erst richtig los. Die Bürgerinitiative lief Sturm gegen „die Fischfabrik“ im Aalbachtal. Als Hauptargument führte man ins Feld, dass die Schüttung der Quelle für ein Projekt dieser Größenordnung nicht reiche. 25 Liter Frischwasser in der Sekunde sind laut Vorbescheid nötig.

    Erst nahmen BI-Mitglieder mit einfachen Mitteln Messungen an der Quelle vor, 2015 erteilte der Gemeinderat Waldbüttelbrunn der „Roos Geo Consul“ aus Kitzingen den Auftrag zu einer „offiziellen“ Messung. Das Ergebnis war eindeutig: Das Wasser reicht bei weitem nicht aus für die geplante Aquakulturanlage.

    Seitdem verharrte die Fischzuchtanlage in einer Art Schwebezustand. Der Gemeinderat verlangte die Zurücknahme des Vorbescheids. Das Landratsamt hielt daran fest, machte aber klar, dass eine Baugenehmigung große Hürden nehmen müsse. Zuletzt berichtete die Redaktion über Pläne der Fischzucht Müller, ihren Betrieb in Birkenfeld zu erweitern. Damit zeichnete sich bereits ab, dass die Pläne für eine Aquakulturanlage in Rossbrunn vor dem Aus standen.

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