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Keine Mäander am Altenberg

Karlstadt

Keine Mäander am Altenberg

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    Im Rahmen der Dorferneuerung hatte die Teilnehmergemeinschaft 3 (TG3) vorgeschlagen, die geradlinig verlaufende Retz auf dem gemeindeeigenen Grundstück an der Mühle zu renaturieren und wieder wie ursprünglich als Mäander zu gestalten. Dabei hätte es Sitzplätze, einen Wassertretplatz und Kinderspielmöglichkeiten geben können. Erste informelle Vorüberlegungen gingen von einem Kostenvolumen von rund 40 000 Euro aus, von denen die Gemeinde Retzstadt zehn Prozent hätte tragen müssen. Der Rest wäre von der TG3 bezuschusst worden.

    Bei der Sitzung des Gemeinderats musste nun entschieden werden, ob konkrete Planungen in Auftrag gegeben werden sollten. Die Kosten dafür hätten bei 4000 Euro gelegen, der Gemeindeanteil bei 400 Euro. Während die Befürworter das Projekt als Ergänzung des touristischen Angebots und Erweiterung des Wegenetzes sahen und die Unverbindlichkeit einer Planung hervorhoben, hatten die Gegner vor allem Bedenken wegen der nicht absehbaren Gesamt- beziehungsweise Folgekosten.

    Sie befürchteten eine "Salamitaktik", nach der das Projekt Stück für Stück festgeschrieben und damit unumkehrbar werden könnte. Die angespannte finanzielle Haushaltssituation, so meinten sie, lasse nur Spielraum für Aufgaben der Daseinsfürsorge; reine Verschönerungen müssten erst einmal zurückstehen.

    Ein anderes Argument gegen das Wasserprojekt war die Entfernung vom Dorf und die Nähe zur Kreisstraße MSP 7. Spielende Kinder seien dort nicht beaufsichtigt und durch die Straße erheblich gefährdet. Außerdem könnte das betreffende Grundstück der Gemeinde später vielleicht einmal als Tauschobjekt für eine andere Maßnahme von Nutzen sein.

    Keine Einwände hat die Gemeinde Retzstadt zur Änderung des Flächennutzungsplans der Nachbargemeinde Thüngersheim, die auf der Hochfläche an der Gemarkungsgrenze eine Fläche für einen Windpark ausweisen will. Acht Monate nachdem es geplant und beschlossen wurde, hat der Gemeinderat den Bebauungsplan "Sondergebiet Freizeit und Erholung" in der Flurlage "Hartling" im Bereich der ehemaligen Jugendherberge wieder aufgehoben. Eine Begründung dafür gab es nicht.

    Der Bauantrag der Eheleute Harald Trautenbach und Astrid Trautenbach-Spona für den Neubau eines Einfamilienhauses Am Steinberg 38 wurde genehmigt. Dabei wurde auch die Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans erteilt. Statt des geplanten Satteldachs soll nun aber ein versetztes Pultdach mit 20 Grad Neigung entstehen. Um in der Hanglage die Bauhöhe und Baumasse gering zu halten, soll auch kein drittes Geschoss zum Keller- und Erdgeschoss errichtet werden. Zustimmung erhielt auch der Tekturplan von Kerstin und Armin Krug für eine Dachgaube in der Beetenstraße 4 b.

    Kopfzerbrechen machte zunächst die Bauvoranfrage von Harald Rudolph und Natalie Rudolph-Demodesir, die im Baugebiet Thüngersheimer Straße-Rothweg einen Neubau plus Garage außerhalb der Baugrenze planen. Nach zunächst kontroverser Diskussion erteilte der Gemeinderat jedoch seine Zustimmung und verwies dabei auf ähnliche Bezugsfälle im Planungsgebiet. Das Bauvorhaben von Gisela Kolb und Peter Klühspieß für ein Wohnhaus mit Garage im Baugebiet "Hönig", das im Freistellungsverfahren ausgeführt wird, wurde zur Kenntnis genommen.

    Kein grünes Licht gab es jedoch für die Bauanfrage von Brigitte Kister, die im Außenbereich am Riesenweg ein Wohnhaus errichten wollte. Nach Ansicht der Räte ist die Erschließung für das Grundstück nicht gesichert; dasselbe gilt für die Feuerlöschsicherheit. Auch die Entwässerung hätte auf dem Grundstück erfolgen müssen. Nachdem für das Gebiet in nächster Zeit die Aufstellung eines Bebauungsplans nicht beabsichtigt ist, wurde die Anfrage einstimmig abgelehnt.

    Für die Teilnahme am Agenda-21-Wettbewerb wurde der Gemeinde Retzstadt die Urkunde "Zukunftsfähige Kommune" verliehen. In der Klasse von Gemeinden bis zu 5000 Einwohnern kam Retzstadt auf den sechsten Rang. Vordere Plätze erhielt sie aber in den Wertungen "wohnungsnahe Grundversorgung" und "kommunales Engagement für Jugendliche.

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