Es war recht voll in dem kleinen Verkaufsladen der Kelterei in Rothenfels. Dieser wurde samt Kelterei und Anwesen von dem Ehepaar Karina und Peter Schlenczek übernommen und am Samstag nach kurzen Umbau wieder eröffnet. Dort gibt es ein erweitertes Angebot an Getränken, Geschenkkörben und Eis. Die Öffnungszeiten wurden geändert und so ist der Laden jetzt Dienstag, Mittwoch und Freitag von 15 Uhr bis 18 Uhr und Samstag von neun bis 13 Uhr geöffnet.
Erfahrung mit dem Keltern hat das Paar bisher noch nicht. Vorbesitzer Norbert Oestel versprach jedoch, dass er die beiden soweit in die Thematik einführen wird, dass das Geschäft wie gewohnt weiter geführt werden kann. Auch beim Keltern wird er erst einmal noch dabei sein. "Schritt für Schritt lernen wir", so ist sich Karina Schlenczek sicher.
Der Zufall führte die Schlenczeks aus Frankfurt nach Rothenfels
Nach Rothenfels gekommen ist das Paar aus Frankfurt vor drei Jahren durch Zufall, wie Karina Schlenczek erzählte. Sie waren eigentlich auf der Suche nach einer Ferienwohnung in der Gegend gewesen und haben sich nach eigenen Angaben sofort in Rothenfels verliebt. Da das alte Lehrerhaus gerade zum Verkauf stand, erwarben sie dieses und renovierten es. "Wir fühlen uns sehr wohl hier."
Und auch beim Keltereikauf half wieder der Zufall. Die beiden wollen ihre kleine Trockenbaufirma von Frankfurt nach Rothenfels holen und waren auf der Suche nach einem passenden Grundstück mit Lagerhalle. Da die Kelterei zum Verkauf stand und geschlossen worden wäre, beschlossen sie das Anwesen zu kaufen und die Kelterei weiterzuführen. "Das war uns eine Herzenssache", so Schlenczek.
Bürgermeister Michael Gram freut sich
Für Bürgermeister Michael Gram ist es "ein Glücksfall für Rothenfels", dass die Kelterei weiter geführt wird. Er wies auf die vielen Äpfel hin, die an den Bäumen hängen bleiben, weil sie niemand zusammen liest – hier könnten sie weiterverwertet werden. "Ich bin sicher, das ist bei euch in guten Händen."
Ein Gast meinte in Richtung Oestel: "Jetzt geht wieder ein Stück Geschichte zu Ende." Oestel, der die Kelterei 1998 nach vier Jahren Stillstand gemeinsam mit Klaus Scherg aus Hafenlohr übernommen hatte, meinte daraufhin jedoch: "Ja. Und ein neues fängt an."