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Kinder früh ans Wasser gewöhnen

Marktheidenfeld

Kinder früh ans Wasser gewöhnen

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    Prüfsiegel erhalten: Veronika Redelbach, Inhaberin des „Aquapoint“ in Marktheidenfeld, ist für ihre Schwimmschule mit dem Zertifikat des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) ausgezeichnet worden. Auf spielerische Art und Weise lernen ihre Schwimmschüler die Bewegungen.
    Prüfsiegel erhalten: Veronika Redelbach, Inhaberin des „Aquapoint“ in Marktheidenfeld, ist für ihre Schwimmschule mit dem Zertifikat des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) ausgezeichnet worden. Auf spielerische Art und Weise lernen ihre Schwimmschüler die Bewegungen. Foto: Foto: Dorothea Fischer

    Das „Aquapoint – die Gesundheitsoase“ in Marktheidenfeld ist eine von wenigen Einrichtungen in Bayern, die ihre „Seepferdchen“-Schwimmkurse nach den Richtlinien des Deutschen Schwimmverbandes haben zertifizieren lassen. Nicht nur die einzelnen Kursleiter haben Lehrgänge absolviert, sondern auch die Einrichtung an sich wurde mit einem Gütesiegel ausgezeichnet. Im Kurzinterview erklärt Inhaberin Veronika Redelbach die Gründe für die Teilnahme am Lehrgang.

    Frage: Es wird von den Medien des Öfteren kritisiert, dass immer weniger Kinder schwimmen können. Ist das tatsächlich so und worin liegen die Gründe?

    Veronika Redelbach: Früher waren die Kinder mehr auf sich gestellt, hatten viele Freiheiten. Wer am Fluss oder See wohnte, lernte das Schwimmen ganz automatisch. Ich denke schon, dass heute immer weniger Kinder schwimmen können. Das hat verschiedene Gründe. Sie haben durch Kita und Ganztagsschulen weniger Freizeit und üben in dieser knappen Zeit andere Aktivitäten aus. Am Abend sind sie müde, oder die berufstätigen Eltern haben wenig Zeit sie zum Schwimmunterricht zu fahren. Außerdem gibt es viele Mütter und Väter, die keine zwingende Notwendigkeit sehen, schwimmen zu erlernen.

    Was können Eltern tun, damit sich ihre Kinder im Wasser wohlfühlen?

    Redelbach: Ich finde es wichtig, dass Kinder so früh wie möglich an das Wasser gewöhnt werden. Wer erst beim Schulschwimmen in der dritten Klasse anfängt, der hat Angst. Wir bieten deshalb schon für die Allerkleinsten Babykurse und Bambini-Schwimmen an. Für Ältere ab fünf Jahren ist es wichtig, dass die Eltern keinen Druck aufbauen. Es ist falsch zu sagen: „Wenn du das Seepferdchen schaffst, bekommst du eine Belohnung“.

    Viele Einrichtungen werben damit, dass die Kinder nach einem Zehn-Stunden-Kurs schwimmen können. Ist das tatsächlich so?

    Redelbach: Nein, das ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Als Eltern sollte man sich überlegen, wie lange ein Kleinkind braucht, um Laufen zu lernen, oder Radfahren. Das klappt auch nicht in einer wöchentlichen Übungsstunde. Es ist viel besser, den Kindern Zeit zu lassen. Jeder hat ein individuelles Entwicklungstempo. Zuviel Druck hilft da keinem.

    Können Kinder, die das Seepferdchen gemacht haben, schwimmen?

    Redelbach: Das Seepferdchen ist nur ein vorbereitendes Abzeichen. Wer den Freischwimmer, also das „Bronzene Schwimmabzeichen“ erhalten hat, kann auch tatsächlich schwimmen. Wir bezeichnen Seepferdchen-Absolventen als „wassersicher“. Die Kinder können dann tauchen, springen, gleiten, sich im Wasser drehen und in Bauch- und Rückenlage fortbewegen. Doch das ist noch nicht schwimmen. Es ist also wichtig, nach dem Kurs weiter zu trainieren. Bei uns gibt es viele öffentliche Schwimmbäder. Nicht alle Regionen sind so gut ausgestattet.

    Legen die Eltern Wert darauf, dass die Schwimmschule, in der ihr Kind das Schwimmen erlernt, auch zertifiziert ist?

    Redelbach: Ich weiß es nicht. Jemand, der eine Plakette für seine Kursarbeit erhält, macht nicht zwangsläufig besseren Unterricht als andere Lehrer. Mit dem Antrag auf Zertifizierung der Schwimmschule stellen wir uns der Qualitätskontrolle des Deutschen Schwimmverbandes. In erster Linie habe ich den Lehrgang gemacht, um Bestätigung zu erhalten. Ich wollte sehen, ob die Kurse, die ich seit vielen Jahren halte, und für das ich auch von Eltern sehr gutes Feedback bekomme, auch von anderen Fachleuten anerkannt werden. Einigen Eltern ist die Plakette, die am Empfang steht, bereits aufgefallen; sie haben sich positiv geäußert.

    „Zertifikat Schwimmschule“ des DSV

    Für das Gütesiegel „Zertifikat Schwimmschule“ der DSV-Jugend, die das „Aquapoint – die Gesundheitsoase“ erhalten hat, ist es notwendig, dass jeder der Trainer mindestens den Kurs „Schwimmen lernen“ oder einen Trainerschein hat. Die Kurse beschäftigen sich mit den Grundlagen: der Wassergewöhnung und der Wasserbewältigung für Drei- bis Sechsjährige. Inhalte des Kurses sind neben motorischen Grundbewegungen im Wasser auch psychische Elemente und die sozial-emotionale Kindesentwicklung. Um das „Zertifikat Schwimmschule“ zu erhalten wird die gesamte Einrichtung zusätzlich dahingehend geprüft, ob sie die folgenden Qualitätskriterien erfüllt und einhält: Kursleitung, kindgerechte Lernorte, zielgruppenorientierte Angebote, einheitliche Organisationsstruktur, Nachhaltigkeit des Angebots, präventiver Gesundheits-Check, Sicherung des Lernerfolgs und Rechte der Kinder. Den Zertifizierlehrgang zur Schwimmschule bietet der Deutsche Schwimmverband seit rund einem Jahr an. Neben dem Aquapoint in Marktheidenfeld gibt es bisher nur zwei weitere bayerische Einrichtungen, die das Prüfsiegel erhalten haben. Das Zertifikat ist zwei Jahre gültig, dann kann es erneuert werden. Text: DFI

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