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GÖSSENHEIM/KERALA: Kindern in Indien Hoffnung geben

GÖSSENHEIM/KERALA

Kindern in Indien Hoffnung geben

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    Unermüdlich ist die quirlige Frau aus Gössenheim, wenn es darum geht, Armen und Benachteiligten zu helfen. Seit einer Reihe von Jahren fördert sie ihr eigenes Hilfsprojekt in der indischen Provinz Kerela. Dort arbeitet Pfarrer Tom, der von 2004 bis 2007 als Vertreter in der Gössenheimer Pfarrei gewirkt hat. Der 36-jährige Doktor der Theologie ist Sekretär des Bischofs, steht einer kleinen Pfarrei vor und kümmert sich um verwaiste Straßenkinder, Behinderte und Not leidende Familien.

    Dies können er und einige Nonnen aber nur in diesem Maße dank der finanziellen und materiellen Hilfe von Veronika Winter. Unermüdlich sammelt sie vornehmlich Geldspenden, die in vollem Umfang dort auch hinkommen, wo sie gebraucht werden. Sparkasse wie Raiffeisenbank unterstützen sie durch gebührenfreie Spendenkonten und den Verzicht auf Gebühren für Überweisungen nach Indien.

    Einkauf in Indien sinnvoll

    „Die meisten Sachen, die die Kinder brauchen, kann man in Indien günstig kaufen – wenn man das Geld hat“, berichtet Veronika Winter. Sachspenden aus Deutschland müssen dagegen erst teuer verschickt werden. Kleinere Gegenstände, die Veronika Winter als „Großbrief“ versendet, muss sie mit zwölf Euro frankieren, Päckchen oder Pakete kosten ein Vielfaches.

    In Indien übernimmt Pfarrer Tom die Verteilung der Spendengelder und übermittelt stets eine detaillierte Aufstellung über Ausgaben und Anschaffungen. In diesem Jahr hat Veronika Winter bereits 2700 Euro an den indischen Pfarrer überwiesen. „Etwas über 2000 Euro“ hatten sich kurz nach Weihnachten bereits wieder auf den Konten angesammelt. Zudem konnte sie jetzt noch einen Scheck über 500 Euro entgegennehmen. Ausgestellt und übergeben hat ihn Therese Luise Wesemann.

    Dafür haben die Kunden der „Burg-Apotheke“ auf zusätzliche Weihnachtsgeschenke verzichtet. Für Wesemann ist es wichtig, dass Spendengelder ohne Abzug dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden. Viele ihrer Kunden lobten die Idee und haben sogar noch Geld in die von Veronika Winter aufgestellten Sammeldosen gegeben. Solche Sammelbüchsen stehen auch in anderen Geschäften und Bankfilialen.

    Für die Apothekerin war es nicht das erste Mal, dass sie das Projekt von Veronika Winter unterstützt hat. Im vergangenen Sommer lebten im Hof der Apotheke Kinder aus dem Bachgrund einen Tag lang so, wie indische Kinder. „Die Mitarbeiterinnen aus der Apotheke hatten sich in Kleider gehüllt, die ich aus Indien mitgebracht habe“, erzählt die Wohltäterin. Es wurden indische Gerichte gekocht und gegessen. „Zuerst mit Besteck, dann nahmen immer mehr Kinder einfach die Finger“, schmunzelte Veronika Winter. Schließlich veranstalten sie noch Spiele und töpferten mit den Kindern.

    Aktiver Freundeskreis

    Eine starke Unterstützung bei ihrer Sammeltätigkeit erhält Veronika Winter durch den „Freundeskreis Pfarrer Tom“. Etwa 15 Frauen aus Gössenheim gehören dazu und führen Aktionen durch, zuletzt einen Adventbasar, von dessen Erlös auch Kaplan Bisewo gut die Hälfte für sein Afrikaprojekt erhielt.

    „Mam“, wird Veronika Winter, die selbst vier erwachsene Kinder hat, von „ihren“ indischen Kindern genannt. Für sie ist die Gössenheimerin „ein Engel“, den sie öfter sehen möchten. Doch häufigere Reisen nach Indien kann sich die 67-Jährige nicht leisten. „Dafür sind die Spendengelder nicht gedacht“. Wenn sie nach Indien fliegt, zahlt sie alles aus eigener Tasche. Und auch die Mitbringsel, die nicht fehlen dürfen, werden nicht von Spenden bezahlt.

    Trotz ihrer 67 Jahre ist Veronika Winter nicht müde, weiter an ihrem Hilfsprojekt zu arbeiten. Besonders stolz ist sie darauf, dass ehemalige Straßenkinder inzwischen verheiratet sind und eigene Kinder haben, die dank ihrer Hilfe nicht auf der Straße leben müssen. Diese Eltern geben nun einen Teil dessen, was ihnen in ihrer Kindheit an Hilfe und Liebe gegeben worden ist, weiter an die jetzigen Straßenkinder. Sie helfen Pfarrer Tom und den Nonnen.

    Und sie freuen sich mit Veronika Winter über Erfolge. So wie in einem der jüngsten Briefe, in dem berichtet wurde, dass durch diese Spenden unterstützte Straßenkinder mittlerweile zu den Klassenbesten in ihrer Schule gehören und sich prächtig entwickelt haben.

    Spendenkonten: Sparkasse Mainfranken, Konto 450 983 81; BLZ 790 500 00. Raiffeisenbank Karlstadt-Gemünden, Konto 083 1115; BLZ 790 691 50. Stichwort „Straßenkinder Indien“. Weitere Infos unter www.veronikawinter.de/indien

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