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MARKTHEIDENFELD: Kita Baumhof: Kosten steigen um 800.000 Euro

MARKTHEIDENFELD

Kita Baumhof: Kosten steigen um 800.000 Euro

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    So ähnlich wird er aussehen: der neue städtische Kindergarten in der Baumhofstraße in Marktheidenfeld.Visualisierung: Georg Redelbach Architekten
    So ähnlich wird er aussehen: der neue städtische Kindergarten in der Baumhofstraße in Marktheidenfeld.Visualisierung: Georg Redelbach Architekten Foto: Geord Redelbach Architekten

    Schwer schlucken musste der Marktheidenfelder Stadtrat am Donnerstag bei der Vorstellung der aktualisierten Planung für den Neubau der Kindertagesstätte in der Baumhofstraße. Die Kosten haben sich innerhalb eines Jahres von 4,1 auf 4,9 Millionen Euro erhöht.

    Der Marktheidenfelder Architekt Georg Redelbach und ein Team von Fachplanern stellten die Planung vor und erklärten die Kostensteigerung. Entscheidend dafür ist zum einen die überhitzte Baukonjunktur, die die Preise nach oben schraubt, zum anderen die nach Vorgaben der Regierung von Unterfranken vergrößerten Gruppen- und Garderobenräume. Aber auch neue Brandschutzbestimmungen mit Balkonen als Fluchtwege erhöhen die Kosten.

    Mit dem Bau selbst war der Stadtrat einverstanden. Es bleibt bei einem Gebäude mit zwei Etagen: im Erdgeschoss werden die Krippenkinder unterkommen, im ersten Stockwerk die Kindergartenkinder – jeweils in drei Gruppenräumen. Der Eingang zur Kita liegt in der Montfortstraße, allerdings wird es eine Zufahrt mit Parkplätzen und Wirtschaftshof von der namengebenden Baumhofstraße geben. Technik und Heizung werden in den Wirtschaftshof ausgelagert.

    Das Gebäude beinhaltet neben den Gruppen auch Räume für Personal, Kindergartenleitung, Beratung, Verteilerküche und gemeinsames Mittagessen. Auch gibt es Mehrzweck-, Eingewöhnungs-, Wickel- und Schlafräume. Der Bau ist als „Hausschuh-Kindergarten“ konzipiert: Die Kinder lassen also schon am Eingang ihre Straßenschuhe zurück, was den Schmutz in den Räumen vermindern soll. Die Flure sind bewusst auch als Spielflächen gestaltet.

    Besonderheit der Kita ist eine Rampe vom 1. Stock in den Garten. Darüber sollen die Kindergartenkinder ins Freie gelangen, ohne die hausinterne Treppe benutzen zu müssen. Die Rampe gliedert gleichzeitig den Garten in Krippenkinder- und Kindergartenkinder-Bereiche. Mal was anderes: Der Garten wird wenige Spielgeräte enthalten, sondern soll „naturnah“ mit Hügeln, Höhlen, Findlingen und Kletterbäumen gestaltet werden, an denen sich die Kinder austoben sollen.

    Das Gebäude wird in Massivholz gebaut – nicht zu verwechseln mit der Holzständerbauweise. Für Redelbach birgt das viele Vorteile: unempfindliche Wände, weniger Feuchtigkeit in der Bauphase, ein gesundes Raumklima und aufgrund der Vorfertigung ganzer Wände ein wirtschaftlicher und schneller Baufortschritt. Auf Nachfragen von Ludwig Keller und Hermann Menig erklärte Redelbach, dass der massive Holzbau weder besonders feuergefährdet sei noch einen hohen Pflegeaufwand verursache.

    Nach dem Vorbild anderer städtischer Gebäude wird auch die Kita eine Holzpellets-Heizung bekommen – für nachwachsende Rohstoffe aus dem nahen Spessart. Die Haustechnik stellte Markus Zinßer vom gleichnamigen Ingenieurbüro in Marktheidenfeld vor. Wegen des absolut dichten Gebäudes ist eine Lüftungsanlage unabdingbar, die für jeden Raum separat geregelt werden kann. Zur Verwunderung einiger Stadträte stellten die Planer zwar kurz die Möglichkeiten von Photovoltaik- und Gründach-Flächen vor, doch ohne sie zu empfehlen.

    Gleich mehrere Räte wollten dazu mehr Informationen bekommen oder verwiesen auf das Leitbild der „energiebewussten Stadt Marktheidenfeld“, das solche Investitionen in den Umweltschutz befürworte, auch wenn der wirtschaftliche Nutzen nicht enorm hoch sei.

    Zum Ende der Diskussion erklärte Zinßer, dass die Energie-Einsparverordnungen immer höhere Anforderungen an die ausführenden Betriebe stellen würden. In der Folge würden die energiesparenden Gebäude auch immer teurer. Verbunden mit der aktuellen Preissteigerung im Baugewerbe leiteten die Fachleute daraus ab, dass sich ein privater Häuslebauer das Bauen kaum noch leisten könne. Und für die Zukunft sei mit weiter steigenden Auflagen zu rechnen. Die Stadt Marktheidenfeld kann sich die Kostensteigerung leisten, und so stimmte der Rat am Ende ohne Ausnahme für die Neubauplanung.

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