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REUCHELHEIM: Kleine Eskimos und ein Kandidat für alle Fälle

REUCHELHEIM

Kleine Eskimos und ein Kandidat für alle Fälle

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    Schlusspunkt: Den fulminanten Schlusspunkt beim Kappenabend setzte wie immer das Reuchelheimer Männerballett.
    Schlusspunkt: Den fulminanten Schlusspunkt beim Kappenabend setzte wie immer das Reuchelheimer Männerballett. Foto: Fotos (3): Holger Reiff

    Auch die 2013er Session des Reuchelheimer Faschings zeichnete sich durch eine hervorragende Mischung von Büttenreden, Sketchen und Tanzshows aus. Unter dem Motto „An Tagen wie diesen“ traten gleich zwei Nachwuchs-Künstler erstmals in die Bütt. Es standen wieder lokale Themen, Ereignisse und Charaktere an vorderster Stelle der Darbietungen.

    Paul Nöth startete die restlos ausverkaufte Veranstaltung im Sportheim. Für seinen Erlebnisbericht über „Hund & Katze“ hatte er sich Annika Walter als Verstärkung mitgebracht. Gemeinsam schilderten sie unter viel Gelächter den Umgang mit ihren Vierbeinern „Promi“ alias Hündin „Jana“ und Katze „Findus“.

    Die „Reuchlumer Hüpfer“ hatten sich dem Thema „Eskimo‘“ verschrieben und führten die Zuschauer auf ihrer tänzerischen Reise quer durch den Alltag der Arktisbewohner. Den ersten Höhepunkt setzte Klaus „Toni“ Rothenhöfer als Reuchelheimer Weinkönigin. Immerhin habe man im Ort ja schon einen Winzer von Weltruf, und so sei die logische Fortsetzung eben eine entsprechende Wein-Hoheit gewesen, meinte „sie“.

    Zu einer festen Größe im Programm ist mittlerweile die Reuchelheim-Müdesheimer Garde „Die Tanzmäuse“ geworden. Diesmal führten die 15 Mädchen vor, wie es zugeht, wenn Engel und Teufel miteinander zu tun haben. Mit schwungvoller Musik und Akrobatik zeigten sie, dass diese Wesen nun doch nicht so unterschiedlich sind.

    BSF-Kandidat Peter Fuchs lieferte eine überragende und zugleich gnadenlose Bütt ab. Dieses Mal war er als Kandidat für „Bauer sucht Frau“ auf der Suche nach der richtigen Frau für seinen 300-Hektar-Hof ins Werntal gekommen. Aber weder in Gänheim („die Madli sinn mir zu dünn“) noch in Arnstein war er erfolgreich, so dass nun seine Suche nach einer „feschen Drallen, die auch mit de Händ Rüawe ausgrowe kunn“, in „Reuchlum“ weiterging. Das Publikum belohnte seine Leistung mit begeistertem Applaus.

    In eine ähnliche Kerbe hieb auch Sabine Völker als „Dienstmädchen“ in ihrer Büttenrede. Ob es sich nun um die die Ereignisse in Reuchelheim in den letzten Monaten handelte oder um die Arnsteiner Lokalpolitik – nichts und niemand war vor ihren Tratschereien sicher.

    Das Tanzmariechen Melanie Völker leitete mit ihrem energiegeladenen und vielumjubelten Auftritt zum Radetzkymarsch die Pause ein.

    Nach der Unterbrechung lieferte Rudi Schneider als „Kandidat für alle Fälle“ wieder eine lupenreine, politische Bütt. Er berichtete in wohlüberlegten Versen über Neuigkeiten aus Reuchelheim und Umgebung. Dabei sparte er nicht mit bissigen Seitenhieben auf die lokale und überregionale Politik sowie das Dorfgeschehen.

    Ein weiteres tänzerisches Highlight bot das JUZ Heugrumbach als „Barbie“ und „Ken“. In mehrfacher Ausführung wirbelten die beiden Modepuppen in ihrer „Love-Story“ über die Bühne und boten mitreißenden Tanz samt Akrobatik.

    Eine überragende Vorstellung als neue Bewohnerin des Reuchelheimer Artfeldes lieferte Stefan Schön alias „Erna“ aus dem „Ghetto der Schönen und Reichen und jenen, die es noch werden wollen“. Ob Brückenbauingenieur, weltbekannter Zeitungsverleger oder Taxiunternehmer, ob Bosch-Rexroth-Handelsvertreter, Polizeihund-Hauptkommissar oder Nudelfabrikant, ob unfreundlicher Zeitgenosse oder Mercedes-Händler – alle Nachbarn bekamen ihr Fett weg.

    Sensationell war auch der Auftritt der Aerobic-Gruppe in „Born to be wild“. Unter Schwarzlicht fühlte man sich angesichts der in Schwarz und Weiß geschminkten und mit entsprechenden Outfits versehenen Tänzerinnen wie in der nächtlichen, mondbeschienenen Serengeti angesichts einer Herde wilder Zebras. Das Publikum war begeistert. Bei „TMMV – Tolle Männer mit Verstand“ ging es um einen Holzdiebstahl und dessen Klärung vor Gericht. Sebastian Manger schwang als Vorsitzender Richter locker den Hammer und ließ zunächst das Publikum mal das Aufstehen und das Setzen üben. Angeklagt war James Wood (Jens Völker), der dem halbledigen Norbert L. (Julian Megner) angeblich Holz gestohlen haben sollte, und zwar genau ein Scheit. Als Zeugen traten auf die sich inzwischen im Polizeidienst befindliche Ex-Bordscheinschwalbe von 2012, die „Scharfe Svetlana“ (Dominik Manger) sowie die „Haarige Agathe“ (Yannic Treutlein) und der stammelnde Robert D. (grandios: Paul Megner). Als sächselnder Staatsanwalt fungierte Michael Megner.

    Das Finale bestritt traditionell das DJK-Männerballett. Sie zeigten, wie es in einem Mädchenpensionat zugeht – züchtige Mädchen in karierten Miniröcken, Rüschenbluse und Strickjacke. Anfangs noch auf der Schreibmaschine tippend, rissen ihre tänzerischen und akrobatischen Darbietungen das Publikum von den Stühlen. Tosender Applaus belohnte sie und beendete einen überaus erfolgreichen Kappenabend.

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