Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Gemünden
Icon Pfeil nach unten

HESSDORF (GHS): Kleine Hände kneten Lehm zu Öfen

HESSDORF (GHS)

Kleine Hände kneten Lehm zu Öfen

    • |
    • |
    Stolz zeigen die Kinder ihre mit Georg Biernoth gebauten Lehmbacköfchen.
    Stolz zeigen die Kinder ihre mit Georg Biernoth gebauten Lehmbacköfchen. Foto: FOTO Gerd Schaar

    Naturliebhaber Biernoth zeigte den Kindern, wie der Lehmbau funktioniert. Den noch feuchten Baustoff Lehm brachte er in großen Plastikeimern mit. Eigenhändig mischte er Stroh darunter, so wie es die Bauleute im Mittelalter schon getan haben, um ihre Fachwerkhäuser zu bauen. Erwartungsfroh standen die jungen Bauherren der Lehmbacköfen an den beiden Tischreihen und schauten Biernoths zu.

    Wie ein Indianerzelt

    Erst war ein runder Boden zu formen. Dann kamen aufrecht stehende Stöckchen ringsum an den Rand, die oben mit einem dünnen Draht wie ein Indianerzelt zusammengebunden wurden. Sodann kneteten die kleinen Ofenbauer Wände aus Lehmwürsten an das Stöckchengerippe. Zum Schluss glätteten sie die Wände noch mit den pitschnassen Händen. Der Fantasie war keine Grenze gesetzt, als es um Verzierungen mit kleinen Steinen oder mit im Hof gefundenen Entenfedern ging. Und schon war er fertig, der kleine Lehmbackofen.

    Scheu vor feuchtem Lehm

    Obwohl alle Kinder aus der ländlichen Region rings um Gössenheim stammen, musste manches Kind eine gewisse Scheu überwinden, um die sauberen Hände mit dem Lehm zu „beschmutzen“. „Es ist Material aus der Natur“, ermunterte Biernoth die Jungen und Mädchen und verteilte die Lehmbatzen auf den Tischen. War der Bann erst einmal gebrochen und die Hände schmutzig, ging es heiter zu. Alsbald wetteiferten die Kinder, den schönsten Ofen zu bauen. Auch die drei Erwachsenen hatten ihren Spaß.

    Während auf den Tischen fleißig gebaut wurde, mischte Biernoth das Naturmaterial weiter an. Manchmal gab es einen Nachschubengpass. Ab und zu musste er helfend eingreifen, wenn die noch feuchte Konstruktion zu kippen drohte. „Ja nicht vergessen, im unteren Bereich eine Öffnung zum Befeuern frei zu lassen und im oberen Bereich ein Loch für den Rauchabzug!“, warnte er.

    Als die Eltern nach zwei Stunden ihre Kinder abholten, staunten sie über die Kunstwerke. Voller Stolz präsentierten die Kinder ihre Exponate für ein Abschlussfoto, das sie an ihre schönen Stunden mit dem Baumaterial aus der Natur erinnern soll. Behutsam trugen sie ihre Werke zu den wartenden Autos. Es wäre doch schade, wenn jetzt noch etwas zu Bruch ginge. Mit einem brennenden Teelicht könnte so ein Lehmofen einen würdigen Platz im Wohnzimmer finden. Dass es auch größer geht, zeigte Biernoth anhand von Fotos. Da gab es mannshohe Öfen. So ein Lehmofen kann auch in Form eines feuerspeienden Drachens gebaut werden, da ist nur Fantasie gefragt. Mit dem Thema „Bewahre die Schöpfung im Garten“ war Biernoth in diesem Jahr schon im Mai als Referent im Seminarhaus Heßdorf tätig. Er liebe die Natur und habe einen guten Draht zur Jugend, meinte Biernoth. Deshalb gebe er sein Wissen gern an Schulen und Kindergärten weiter.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden