Das Luftbild von Stetten verdeutlicht, wie viel Luft dort noch in den bisherigen Baugebieten ist. Da sind Straßen, Kanal- und Wasserleitungen, die nicht ausgelastet sind, Geld gekostet haben, unterhalten werden müssen und mit den Jahren auch nicht besser werden. Gleichzeitig sollen neue Bauplätze erschlossen werden. Das kostet wieder Geld, verschwendet Land und lässt den Ort weiter zerfleddern. Was für ein Irrsinn.

Zum Glück verfolgt die Stadt Karlstadt seit einigen Jahren die Politik, dass nach einer Baulandumlegung 80 Prozent im Eigentum der Stadt sein oder mit einer Frist für die Bebauung belegt sein sollen. Was aber mit dem Altlasten aus der Zeit davor?
Den Eigentümern ist es nicht unbedingt zu verdenken, dass sie die Bauplätze liegen lassen, solange sie das Geld nicht brauchen, noch dazu in der momentanen Nullzinsphase. Wer rechnen kann, handelt so.
Eine Änderung kann nur durch neue Regeln erfolgen. Eine Möglichkeit ist, an anderer Stelle ein gleichwertiges Grundstück "für die Enkel" zu sichern. Wer weiß übrigens, ob der Bedarf an Bauland weitergeht? Im ländlichen Raum nimmt die Bevölkerung ab. Oder ein Bauzwang: Wer das Grundstück behalten will, soll es bebauen und – sofern kein Eigenbedarf besteht – das Objekt vermieten. Oder eine ordentliche Grundsteuer C für erschlossene, aber unbebaute Grundstücke. Das aber ist bisher am Widerstand des Staats gescheitert. Gut wäre es, den Eigentümern mehrere Optionen bieten zu können. Da müsste sich mal was bewegen.