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Krankenhaus der Zukunft braucht Humanität

Marktheidenfeld

Krankenhaus der Zukunft braucht Humanität

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    Aus den Erfahrungen des neuen
Zentrums für operative Medizin
berichtete Professor Dr. Arnulf Thiede
im Rahmen eines Vortrags des
Universitätsbunds an der
Marktheidenfelder Volkshochschule.
    Aus den Erfahrungen des neuen Zentrums für operative Medizin berichtete Professor Dr. Arnulf Thiede im Rahmen eines Vortrags des Universitätsbunds an der Marktheidenfelder Volkshochschule. Foto: FOTO MARTIN HARTH

    Marktheidenfeld (MH) "Das Krankenhaus der Zukunft", war der Titel eines Vortrags an der Marktheidenfelder Volkshochschule (vhs), zu dem Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg als Vorsitzender unter den interessierten Gästen auch Verantwortliche aus der Verwaltung des Marktheidenfelder Standorts des Main-Spessart-Klinikums begrüßte.

    Der ärztliche Direktor der chirurgischen Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg, Professor Dr. Arnulf Thiede, berichtete von seinen Erfahrungen und Planungen des Zentrums für operative Medizin, das vor gut einem Jahr in Betrieb genommen wurde.

    Das 150-Millionen-Euro-Projekt war seit Thiedes Ankunft aus Schleswig-Holstein an der Würzburger Universität im Gespräch. 1993 hatte ein Architekten-Wettbewerb die an die Landschaft angepasste Form der Bauten festgelegt. 1998 wurde der erste Spatenstich durchgeführt. Das benachbarte neue Zentrum für Innere Medizin soll bis 2008 fertig gestellt sein.

    Mit Lichtbildern erläuterte Professor Thiede den hellen, freundlichen Charakter des Klinikums, das in den Patientenbereichen an Hotelbetrieben in Gestaltung und Dienstleitung orientiert wurde. Die Struktur des Hauses sollte der Qualität dienen. So verbindet eine Magistrale den Verwaltungsteil, den Forschungs- und Lehrbereich, die Ambulanz, den Bettenbereich und das medizinische Operationszentrum mit 16 OP-Sälen, die teilweise speziell zum Beispiel für minimalinvasive Chirurgie ausgestattet sind. Ebenso ist für die Funktion des Hauses eine Notfallachse von der unterirdischen Zufahrt für Krankentransporte und vom Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach unmittelbar zu den Schockräumen mit Computertomographie und Diagnose-Einrichtungen entscheidend.

    Über die Belegung der Operationssäle entscheidet ein zentrales, unabhängiges Operationsmanagement. Damit wird letztlich eine optimale Auslastung der kostenträchtigen Einrichtungen garantiert. Notwendig dazu sind interdisziplinär nutzbare Operationssäle mit entsprechenden Teams. Über alle diese technischen und betriebswirtschaftlichen Überlegungen hinaus, so meinte Professor Thiede, dürften für den Patienten und die Mitarbeiter die soziale Kompetenz und die Humanität nicht zu kurz kommen. Das Vertrauen des Patienten zum Arzt bleibe grundlegend für die ganzheitliche Wiederherstellung eines körperlichen und seelischen Gleichgewichts.

    Im Gespräch nach dem Vortrag, das sich natürlich auch mit der Situation der Kreiskrankenhäuser im Landkreis Main-Spessart befasste, ging der Chirurgie-Experte davon aus, dass in einem Radius von etwa 30 Kilometern künftig bei stark rückläufigen Klinikzahlen nur ein modernisiertes Haus, das sich am Würzburger Beispiel orientieren könne, wirtschaftlich zu führen sei. Es sei denn, man könne einzelnen Kliniken sehr spezifische Fachbereiche zuweisen. Insgesamt erwartete der Experte bei einer älter werdenden Bevölkerung einen medizinischen Mehraufwand, der zu höheren Fallzahlen führe werde. Dabei könne man weiterhin nach den Eingriffen von rückläufigen Verweildauern in den Pflegebereichen der Krankenhäuser ausgehen.

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