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Kreuzwertheim: Kreuzwertheim will Chance zur Glasfaseranbindung nutzen

Kreuzwertheim

Kreuzwertheim will Chance zur Glasfaseranbindung nutzen

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    Eine hohe Internetgeschwindigkeit ist heute ein wichtiger Standortfaktor. So gibt es auch in Kreuzwertheim Bemühungen für einen flächendeckenden Glasfaserausbau für alle Haushalte und Unternehmen. In einem vom Ingenieurbüro IK-T erarbeiteten Plan wurde festgestellt, dass für diesen Ausbau 51 Kilometer Tiefbau auf öffentlichem und 17 Kilometer auf privatem Grund erfolgen müssten. Insgesamt seien 365 Kilometer Kabelnetz zu verlegen.

    Möglich wäre ein Ausbau durch die Gemeinde selbst. Diese würde mit bis zu acht Millionen Euro durch den Freistaat Bayern gefördert. Da jedoch ein Eigenanteil der Marktgemeinde von mindestens 2,77 Millionen Euro verbliebe, würde das diese finanziell überfordern. Daher sei ein Glasfaserausbau durch einen Netzbetreiber die sinnvollere und zielführende Lösung, so Bürgermeister Klaus Thoma in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

    Hinzu hätten zwei Netzbetreiber ihr Projekt für einen eigenwirtschaftlichen Ausbau für Glasfaser in jedes Haus (FTTH-Ausbau) vorgestellt. Nach Prüfung und Abwägung von Ausbaugebiet, Kostenbeteiligung, Qualität und Umsetzung hatte sich der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung im September für die deutsche Telekom entscheiden. Diese ist bereit, nach einer erfolgreichen Akquise von mindestens 40 Prozent der Eigentümer der möglichen anzuschließenden Objekte, das gesamte Gemeindegebiet in einer Bauphase auszubauen.

    Vorakquisephase startet noch in diesem Jahr

    Sofern sich die Bürger im Zeitraum der Vorakquise für einen Vorvertrag entscheiden, sei der Glasfaseranschluss für sie kostenfrei. Später würden dafür rund 799 Euro fällig. Die Vorakquisephase startet noch in diesem Jahr und wird circa drei Monate dauern. Die reine Bauzeit wird im Falle einer Umsetzung auf etwa 20-24 Monate beziffert. Die Marktgemeinde unterstützt die Telekom bei der Akquise durch Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit.

    "Für unsere Gemeinde bedeutet ein vollständiger Glasfaserausbau mit Geschwindigkeiten von einem Gigabit pro Sekunde im Download eine Riesenchance", so Thoma. Er hoffte daher, dass die Bürger mitziehen. Gemeinderat Andreas Schmidt fragte, ob es möglich wäre, dass die Gemeinde eine Prämie für Neuanschlüsse auslobe, um die Bürger zu motivieren. Das wäre günstiger als der eigenwirtschaftliche Ausbau durch die Gemeinde.

    Auch Rat Martin Kaufmann sprach sich dafür aus. Es gelte auch ältere Mitbürger zu überzeugen, die aktuell die Chancen eines Glasfaseranschluss noch nicht sehen. Wenn das Haus später von jüngeren genutzt würde und der Ausbau nicht erfolgt sei, hätte man eine Chance vertan.

    Thome erklärte, es müsse mit der Rechtsaufsicht geklärt werden, ob eine solche Prämie haushaltsrechtlich möglich wäre. "Wenn aber weniger als 40 Prozent der Eigentümer einen Anschluss buchen, zeigt dies, das Interesse an einem Ausbau ist nicht hoch genug", betonte er, dass es auch ohne Prämie gelingen sollte.

    Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement

    Einstimmig sprach sich der Marktgemeinderat dafür aus, ein Konzept zum kommunalen Sturzflut-Risikomanagement für Kreuzwertheim mitsamt Ortsteilen erstellen zu lassen. Dabei ist eine Förderung von bis zu 75 Prozent möglich. Im Verwaltungshaushalt 2022 soll zur Erstellung des Risikomanagements nach vorsichtigen Schätzungen ein Betrag von zunächst 35 000 Euro eingestellt werden. Sollte es wider erwarten keine Förderung geben oder diese deutlich unter 75 Prozent liegen, wird der Gemeinderat neu entscheiden.

    Im Sachvortrag zum Beschluss hieß es, das Risiko von extremen Starkregenereignissen wachse und könne verheerende Auswirkungen für die Gemeinde und ihre Bürger haben. Gefahrenpotential gehe nicht nur vom Main, sondern auch unter anderem von Wittichsbach, dem Röttbach und dem Seebrichsgraben aus. Die Verwaltung steht in Kontakt mit dem zuständigen Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg (WWA) und der Landrätin zur Thematik.

    Neben einer Bestandsanalyse und der Gefahren- und Risikoermittlung sei die Erstellung eines Handlungskonzepts mit Abstimmung der Akteure für die Gemeinde wichtig. Eine Aufnahme in das Förderprogramm des Freistaats Bayern wird aktuell geprüft.

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