Landrat Thomas Schiebel blickte bei der Verkehrsübergabe am Montagmorgen vor den Klostermauern aus dem Jahre 1088 auf die vergangenen Zeiten zurück. Mit Zahlen machte er auch die Bedeutung der Straße zwischen Triefenstein und der Bundesstraße 8 (über die Kreisstraße MSP 31) und letztlich der Autobahn deutlich. 4006 Fahrzeuge am Tag, davon 211 Lastwagen am Tag, seien eine hohe Verkehrsbelastung für eine Kreisstraße. Sie dient bei Sperrung der Autobahn auch als temporäre Umleitungsstrecke.
Dies führte zu Schäden. Verdrückungen der Fahrbahn und des Banketts zeigten den Straßenbauern den Sanierungsbedarf an. Dass ausgerechnet in der Haarnadelkurve das 17 Prozent steile Stück lag, trieb nicht nur Brummifahrern Schweißperlen auf die Stirn. Feuerwehr, Bautrupps und Polizei mussten fast wöchentlich ausrücken, um am Berg liegen gebliebene Schwerfahrzeuge zu befreien. Die Regierung von Unterfranken habe den Ausbau deshalb als notwendig und förderfähig anerkannt - die Tiefbauabteilung des Landratsamtes konnte planen.
Trotz der 50 Höhenmeter vom Maintal bis zum Kloster die Steilheit zu verringern, war nicht einfach, so Schiebel. Dafür wurde die Straße schon am Fuß des Berges angehoben und im oberen Teil abgeflacht. Die Kurve erhielt einen relativ engen Radius, aber auch sieben Prozent Querneigung, was sie vor allem bergauf fahrdynamisch optimiere. Die Straße ist jetzt bis zur Einmündung nach dem Kloster 6,5 Meter breit, in der Kurve sogar noch 1,5 Meter breiter. Die maximale Steigung sank auf zwölf Prozent.
Die Firma Stratebau aus Schwarzach hatte den Auftrag für die Bauarbeiten. „Nomen es Omen – Triefenstein kommt vom triefenden Stein“, bemerkte Schieblel. Dauerregen während der Erdarbeiten im April verwandelten die Baustelle in eine Schlammschlacht und vollgesogener Boden musste ausgetauscht werden. Dank äußerst zügiger Arbeiten in den Folgemonaten wurde man nun zwei Wochen früher fertig.
Die Baukosten betragen 391 000 Euro, der Zuschuss vom Bayerischen Innenministerium 205 000 Euro.
„Der Landkreis hat hier keine Rennstrecke gebaut, sondern eine an die Verkehrsverhältnisse angepasste breitere Straße.“ Thomas Schiebel appellierte vor der offiziellen Freigabe an alle Fahrer, vorsichtig zu fahren.
Auch Triefensteins Bürgermeister Norbert Endres wünschte allzeit gute Fahrt. Er freute sich über den Ausbau und darüber, dass nun wieder weniger Verkehr durch Trennfeld und Rettersheim fließen werde. Dank Tempo 30 sei während der Bauphase in den Ortsbereichen nichts passiert.
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