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MARKTHEIDENFELD: Langefeld schließt ihren Buchpavillon

MARKTHEIDENFELD

Langefeld schließt ihren Buchpavillon

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    Macht Ende August zu: Der Buchpavillon von Käthe Langefeld in der Kolpingstraße.
    Macht Ende August zu: Der Buchpavillon von Käthe Langefeld in der Kolpingstraße. Foto: Foto: Roland Pleier

    34 Jahre lang war er eine feste Größe: Der Buchpavillon, für den Käthe Langefeld 1980 einige Garagen in der Kolpingstraße geopfert hat – im damals schon reifen Alter von 66 Jahren. Jetzt ist die gebürtige Wertheimerin, die seit 1945 in Marktheidenfeld lebt und lange Jahre auch vielfältig hier wirkte, 100 Jahre alt. Jetzt sind auch die Tage des Buchladens gezählt.

    „Ende August ist Schluss“, erklärt Edeltraud Schröpfer, die seit Anbeginn dort tätig ist, allen Kunden. Bis dahin würden Buchgutscheine, die sich als Geschenke zu persönlichen Festtagen großer Beliebtheit erfreuen, noch eingelöst.

    Unter Kunden sprach sich dies schon herum wie ein Lauffeuer. Der Buchpavillon wurde in den mehr als drei Jahrzehnten eine Institution – zumal auch die Inhaberin eine bemerkenswerte Persönlichkeit ist: Nach dem Abitur in Tauberbischofsheim studierte Käthe Langefeld Germanistik, später Wirtschaft. Nach der Heirat mit dem Arzt Heinz Langefeld gab sie ihren Beruf als Diplom-Handelslehrerin auf und wurde dessen Sprechstundenhilfe. Den Buchpavillon eröffnete sie zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes.

    Betrieben hat sie ihn zuletzt mit ihrem Sohn, Hans-Dieter Langefeld, der als Pensionär in Kleinostheim lebt. Auch seine beiden Schwestern leben nicht vor Ort und seien im Ruhestand, führte er auf Anfrage aus. Da mache der Betrieb eine Buchhandlung wenig Sinn, zumal diese „auch keine Goldgrube“ sei.

    „Der Buchhandel ist etwas, was in dieser Form nicht weitergeführt werden kann“, analysiert Hans-Dieter Langefeld nüchtern. „Wir hatten versucht, Nachfolger zu finden. Ein Betreiben mit ausreichendem Gewinn ist aber nicht mehr möglich. Jeder Einzelhändler verkauft heute innerhalb seiner Branche Bücher, Amazon tut uns weh, elektronische Bücher tun uns weh – da kommt eins zum anderen.“ Das alles sei sehr schade, bedauert er. „Aber es macht keinen Sinn mehr.“

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