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Leben an der Borderline

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Leben an der Borderline

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    Den Film "Allein" mit Lavinia Wilson in der Hauptrolle zeigen die
Mühlbacher Burglichtspiele am Sonntag.
    Den Film "Allein" mit Lavinia Wilson in der Hauptrolle zeigen die Mühlbacher Burglichtspiele am Sonntag. Foto: FOTO PRIVAT

    Mit "Allein", dem Langfilmdebüt des knapp 30-jährigen Thomas Durchschlag, stellt sich ein deutscher Nachwuchsregisseur vor, den man schon jetzt zu den interessantesten und viel versprechendsten deutschen Filmemachern zählen darf.

    Der in Oberhausen geborene Filmemacher war während seines Kommunikationsdesign-Studiums an der Universität Essen drei Jahre lang als freier Fotograf tätig. Von 2001 bis 2003 hat er ein Postgraduierten-Studium an der Kölner Kunsthochschule für Medien absolviert und bisher fünf Kurzfilme realisiert. Auf der Basis seines eigenen Drehbuchs ist ihm mit "Allein" ein emotional berührendes Psychodrama gelungen, das trotz der Budget-Beschränkungen, unter denen Debütfilme nun einmal zu leiden haben, Kinoformat entwickelt.

    In seinem Film erzählt er uns die Geschichte der 25-jährigen Studentin Maria. Am Anfang weiß man nicht so recht, was los ist mit diesem Mädchen; Maria ist alles zugleich, frech und verletzlich, lebenshungrig und verschlossen. Bald jedoch wird dem Zuschauer klar, dass Maria an einer als Borderline-Syndrom bekannten Persönlichkeitsstörung leidet. Als Maria durch den fast gleichaltrigen Jan zum ersten Mal aufrichtige Liebe kennen lernt, bricht das Kartenhaus ihres Lebens zusammen.

    Für seine Borderline-Thematik wählte Thomas Durchschlag bewusst nicht die Form eines verfilmten Psychologie-Leitfadens, sondern er schuf eine sehr warme Charakterstudie, für die er eine eindrucksvolle Besetzung zusammen bekommen hat: Richy Müller kostet seine fiese Rolle als verführerischer Zyniker genüsslich aus, der Marias Schwächen erbarmungslos ausnutzt, weil er genau weiß, dass er sie so sehr verunsichern kann, dass sie sich nicht gegen ihn wehrt. Als ehrlicher Student und Verehrer sehen wir den Newcomer Maximilian Brückner, der gleichsam als ruhender Gegenpol zur sprunghaften Protagonistin fungiert. Die komplexe Rolle der Maria wird gespielt von Lavinia Wilson.

    Durchschlags mutiger Film, der nichts beschönigt, erhielt dieses Jahr den renommierten Max-Ophüls-Preis, und Lavinia WiIson wurde als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet.

    Der Film ist freigegeben ab zwölf, mit Eltern ab sechs Jahre.

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