Gewaltige 180 Meter lang ist der Brückenabschnitt, der am Freitag auf der Baustelle der Mainbrücke Gemünden „eingeschwommen“ wurde. Kreisbauamtsleiter Gerhard Pülz sprach im Kreisbauausschuss vom „letzten großen Meilenstein“ des Projekts.
Das ist ein wenig in Verzug geraten – der Einschwimmtermin wurde vom Dezember auf März verschoben – und es gibt aktuell eine Kostenmehrung um eine Million auf 28,1 Millionen Euro (zu Lasten des Kreises) prognostizierte Schlusskosten. Beides ist nicht neu, die Mehrkosten „schleppe“ man seit Monaten mit.
Seit Januar wurde der Stahlbau nicht nur am Ufer vormontiert, es laufen derzeit auch die Korrosionsschutz- und Beschichtungsarbeiten. Die sind aufgrund der Kälte Mitte Februar auch im Verzug, bei Minus zehn Grad Celsius lässt sich die Farbe nicht verarbeiten. Teile des Stahlbaus werden den blauen Anstrich erst nach der Montage erhalten. Ansonsten ist das Widerlager auf der Gemündener Seite inzwischen fertig. Das Schützgerüst über der Bahn wurde zurück gebaut, die Schalung für den Überbau der B 26 erstellt und das Widerlager auf der Hofstettener Seite betoniert.
Insgesamt liegen die Straßenbauarbeit im Zeitplan, und bei der Rampenbrücke hole die Baufirma mit Samstags- und Feiertagsarbeit einen Großteil des Verzugs aufgrund nicht genehmigter Sperrpausen der Bahn im Frühjahr 2017 wieder auf.
Nach dem Einschwimmen werden der Überbau der B 26 betoniert und die Rampe vom Kreisverkehr auf die Mainbrücke gebaut. Danach folgt der Überbau in den Vorlandbereichen. Im Mai beginnt der Asphaltbau, und der temporäre Kreisverkehr wird entfernt. Für den Straßenbau Süd und die Landschaftspflege laufen Ausschreibungen.
Die Baukosten werden derzeit auf 25,1 Millionen Euro prognostiziert (Schlussrechnung). Die Kostenberechnung hatte 23,9 Millionen Euro ergeben. Die Baunebenkosten stiegen von 3,6 auf prognostizierte 3,9 Millionen Euro, was 29 (Prognose) statt 27,5 Millionen Gesamtkosten ergibt. Darin sind allerdings knapp 880 000 Euro Fremdkosten (Leistungen für Dritte) statt 402 000 Euro enthalten, so dass die Projektkosten für den Landkreis auf 28,1 statt 27,1 Millionen Euro prognostiziert werden. Über die Hälfte davon ist schon umgesetzt, der aktuelle Kostenstand liegt bei rund 18 Millionen Euro.