LANGENPROZELTEN (KLB) Viele Menschen wollten an der Trauerfeier für Anneliese Lussert teilnehmen. Auf dem Friedhof zelebrierte Pfarrer Thomas Schweizer aus Gemünden die Trauerfeier. Pfarrer Edwin Erhard war aus Würzburg gekommen, um der Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen und sich mit persönlichen Worten zu verabschieden. Er beleuchtete die Person Anneliese Lussert, die 77 erfüllte Lebensjahre gehabt habe und stets sehr naturverbunden gewesen sei.
Anneliese Lussert, geborene Hartner, stammte aus Marktbreit. 1968 kaufte sie mit ihrem Mann Friedrich Lussert den Gasthof "Zum Engel" in Langenprozelten, in dessen Tanzsaal das Ehepaar 1970 "die Grotte" entstehen ließ. Die Wirtin entdeckte früh die Liebe zur Literatur und wurde durch ihre im Bayerischen Rundfunk gesendeten Hörbilder und Mundartgedichte im Fränkischen bekannt.
Seit 1986 führt dort Tochter Helga Hartmann das renommierte Theater "Spessartgrotte", in dem auch Anneliese Lussert selbst verfasste Stücke mit Laienschauspielern aufführte. Pfarrer Erhard betonte, dass Anneliese Lussert viel gelesen und geschrieben hat. Dazu gehörten auch solche Geschichten, die die jüngste Vergangenheit beleuchteten. "Anneliese Lussert hatte Sehnsucht nach Menschlichkeit", sagte der Seelsorger, der sich oft mit der Verstorbenen unterhalten hat.
Anneliese Lussert hinterlässt eine große Lücke in der Familie. Eine Tochter und ein Sohn mit ihren Angehörigen, zu denen acht Enkel und ein Urenkel gehören, trauern gemeinsam mit einer großen Freundesschar und vielen Weggefährten um die Langenprozeltenerin. Zu ihnen zählt auch Helmut Furch, mit dem sie dem Gemündener Steinmetz Elias Hügel ein schriftstellerisches Denkmal gesetzt hat und der aus Wien zur Beerdigung angereist war.