Obersinn (JG) Die Liebe zur Rhön und zum Waidwerk bestimmen das Leben des Obersinners Eduard Henkel, der heute seinen 80. Geburtstag feiert.
Der am 4. Oktober 1924 in Obersinn geborene Eduard Henkel arbeitete nach Abschluss der Volksschule bei der "Reichsautobahn Strecke 46" bei Rupboden, bevor er mit 17 Jahren in den Krieg nach Russland einrücken musste. Erst 1949 kam er aus der russischen Gefangenschaft zurück. Der gelernte Maurer arbeitete bei einer großen Baufirma im Sauerland. Da er die Pendelei satt hatte, und auch "die Liebe zu kurz kam", trat er bei der Firma Engelhaupt in Mittelsinn eine Stelle an, die er 23 Jahre innehatte.
Zwischen Eduard und seiner besseren Hälfte Elli hatte es im September 1949 bei der Einweihung der Sinnbrücke und des Bahnhaltepunkts kräftig "geschnackelt". Da Elli aber noch nicht 21 Jahre alt war, mussten die beiden mit der Hochzeit warten. Am 4. April 1953 war dann der große Tag: In der Klosterkirche Schönau gaben sie sich das Ja-Wort. Zwei Kinder und mittlerweile drei Enkel komplettieren die Henkel-Familie. Eduards größter Stolz sind seine Enkel: Die beiden Großen haben ihre Staatsexamen erfolgreich absolviert und der Kleine sorgt dafür, dass es dem Opa nicht langweilig wird.
Gerne reisten die Henkels in die Rhön und den Bayerischen Wald. Dort mauerte der hilfsbereite Eduard den Hausleuten im Urlaub schnell mal eine Garage. Und auch heute, trotz der angeschlagenen Gesundheit des Jubilars, sind Ausflüge in die Rhön das Größte: Alle paar Tage chauffiert Elli ihren Eduard in die zweite Heimat.
Wenn Eduard Henkel von seinem liebsten Hobby, der Jagd, erzählt, leuchten seine Augen. 1960 legte er in Würzburg die Jägerprüfung ab und war mehr als 40 Jahre aktiv auf dem Ansitz. 20 Jahre lang hatte ihm das Forstamt Mittelsinn einen eigenen Pirschbezirk zugewiesen. Vielfach wurde er von der BJV-Kreisgruppe Gemünden ausgezeichnet.
Auch heute noch nimmt er regen Anteil am Waidwerk: Sein Sohn Hubertus nahm ihn schon mehrere Male mit auf den Ansitz. Auch fährt er des öfteren mit seiner Elli in den ehemaligen Pirschbezirk und überprüft die Fütterungen.
Seine Ehefrau Elli hat sich der gesundheitlichen Betreuung ihres Gatten verschrieben. Und auch Sohn Hubertus mit seiner Familie wechselt aus Liebe zum Vater nicht den Wohnort Obersinn, obwohl er sich in Wernfeld selbstständig machte. Am kommenden Sonntag steigt die große Geburtstagsfeier für Eduard Henkel: Familie, Gesangverein und BJV-Bläsergruppe - hier hatte er 25 Jahre lang die Standarte getragen - werden gratulieren.