Die gebürtige Höchstädterin hat eine geteilte Stelle. "Ich arbeite zur Hälfte der Zeit in der evangelisch-lutherischen Gemeinde und zur anderen Hälfte halte ich Schulunterricht." Stammschule der 24-Jährigen ist die Grundschule in Hafenlohr. Dort ist Menzel für den gesamten evangelischen Religionsunterricht verantwortlich. Hinzu kommen zwei Stunden wöchentlich in der Marktheidenfelder Hauptschule.
Auch in der Gemeinde sieht sie ihr Arbeitsfeld zum großen Teil in der Kinder- und Jugendarbeit. "Momentan hospitiere ich aber noch quer durch die Gemeinde."
Mit Madlen Menzel ist seit mehr als zehn Jahren erstmals wieder eine Religionspädagogin in Marktheidenfeld im Einsatz. "Viele wissen mit diesem Beruf gar nichts anzufangen. Verständlich - uns gibt es nicht so oft", sagt die 24-Jährige lächelnd. Weniger als 20 Religionspädagogen beginnen pro Jahr ihren Dienst in Bayern. Wie kommt man zu einem solchen "Orchideen-Studium"? "Mir war schon immer klar, dass ich gerne mit Menschen arbeiten möchte und nicht nur hinter dem Schreibtisch sitzen will", erklärt die junge Frau.
Schöne Ecke Bayerns
Schon in ihrer Heimatgemeinde Höchstadt an der Aisch hat Madlen Menzel "Vorbereitungsdienstler" mitbekommen und sich selbst in der Jugendarbeit engagiert. Auch die Eltern waren stark in der Kirchengemeinde involviert: "Ich bin da also mehr oder weniger rein gewachsen". Ihre Familie gab ihr schließlich noch den letzten Schliff für ihren künftigen Beruf mit, meint Menzel schmunzelnd: "Dank meinen drei Brüdern habe ich auf jeden Fall das nötige Durchsetzungsvermögen für die Arbeit mit Jugendlichen."
Seit Juli hat sie ihren Abschluss in der Tasche und muss nun zwei Jahre Vorbereitungsdienst leisten, um im Anschluss in der Landeskirche Bayern zu arbeiten. "Mir hat das Stellenprofil gut gefallen, außerdem finde ich diese Ecke Bayerns sehr schön", erklärt Menzel ihre Entscheidung für Marktheidenfeld. Bereits ihre beiden Praxissemester hat sie in Unterfranken, in der St. Johannis Gemeinde in Würzburg, verbracht.
Den August über richtete sich Menzel in ihrer neuen Heimat am Main ein, hatte auch schon genug Zeit, die "wunderschöne Landschaft" zu erkunden. "Hier kann man sehr schön spazieren gehen, vor allem die Weinberge sind herrlich." Neben den Ausflügen in die Natur verbringt Madlen Menzel ihre Freizeit mit Schwimmen, Lesen oder sie musiziert. "Ich spiele Gitarre und Klavier, würde die musikalische Komponente auch gern in meine Arbeit einbeziehen."
Vorstellung am Sonntag
Mit Gottesdienst und Kirchenkaffee stellt sich Madlen Menzel am Sonntag ab 930 Uhr ihrer Gemeinde vor. Dann will sie anfangen, ihre Ziele zu verwirklichen: "Ich möchte offen auf die Menschen in meiner Gemeinde zugehen und mich da mit meinen Fähigkeiten einbringen, wo ich gebraucht werde."
Zur Person
Madlen Menzel
geboren am 15. Dezember 1980 in
Höchstadt; Abitur 2000; ein Jahr
Au-Pair in Spanien; ab 2001
Diplom-Studium "Religionspädago-
gik und kirchliche Bildungsarbeit"
an der FH Nürnberg; Juli 2005 Ab-
schluss; seit 1. September Vorberei-
tungsdienst in Marktheidenfeld.