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BAD KISSINGEN: Liebling der Frauen: die Tasche

BAD KISSINGEN

Liebling der Frauen: die Tasche

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    Auch aus Naturmaterialien wie Holz oder Korb sind Taschen in unterschiedlichsten Formen und Farben zu sehen.
    Auch aus Naturmaterialien wie Holz oder Korb sind Taschen in unterschiedlichsten Formen und Farben zu sehen. Foto: FOTOs (4) Ursula Lippold

    Früher verstauten die Damen ihr Riechfläschchen darin, heute ist es das Handy. Die Tasche hatte immer ihre Daseinsberechtigung im Leben der Frauen. Das zeigt die Ausstellung im Bad Kissinger Bismarck-Museum: „Liebling der Frauen – Die Tasche im Wandel der Zeit.“

    Tausend Taschen hat die leidenschaftliche Sammlerin Ingrid Buresch zur Verfügung gestellt. Und keine einzige Dublette sei darunter, betonte Kulturreferent Peter Weidisch. Die Ausstellung bezeugt es: Taschen waren zu allen Zeiten ein wichtiger Begleiter der Damen. Sie sind Gebrauchsgegenstand, Luxusartikel und Statussymbol.

    Ob für den Einkauf aus strapazierfähigem Leder, für den Abend aus Brokat oder zum Bummeln mit dem Aufdruck von Marylin Monroe – jede Tasche hat etwas Besonderes.

    Die Tasche ist nicht nur ein Spiegel der Frauen, sondern auch ein Spiegel der Zeit. Was heute industriell hergestellt wird, musste vor 100 Jahren mühselig mit der Hand gearbeitet werden. Etwa die Petit-Point Taschen, die frei gestickt oder gewebt wurden. Zwischen neun und 400 Stichen gibt es auf einem Quadratzentimeter, erzählte Buresch, die sich selber mal an einer solchen Tasche versucht hat. „Es ist eine sehr mühselige Arbeit“, erläuterte sie den Gästen bei der Eröffnung.

    Leidenschaftliche Sammlerin

    Weidisch würdigte Ingrid Buresch als Kunstliebhaberin. Seit 30 Jahren sei sie eine leidenschaftliche Sammlerin von Taschen. Sie selber sei eine begeisterte Taschenträgerin, und das seit ihrer Kindheit, verriet Buresch. Sie habe nur gesammelt, was sie selbst tragen wollte. Doch dann sei es immer mehr geworden. Inzwischen umfasse ihre Sammlung rund 1500 Taschen. Wo sie alles unterbringt, das verriet die Bambergerin nicht. Aber: „Platzmangel ohne Ende“, gab sie zu.

    200 Jahre Taschengeschichte

    Die Ausstellung zeigt die Entwicklung – oder besser – die Veränderung der Tasche in den vergangenen 200 Jahren, vom Minitäschchen bis zur Reisetasche. Die übersichtliche Anordnung der tausend Taschen ist nach Themen gegliedert. So geht es in den Räumen auf der linken Seite hauptsächlich um Techniken: Stickerei, Perlen und Pailletten, Makramee, Häkeltaschen und Posamentenstickerei.

    In den Räumen auf der rechten Seite stehen die Materialien im Vordergrund. Ledertaschen unserer Zeit, aber auch aus exotischem Leder, Kroko-Taschen, Taschen aus Fell, Kunststoff und Naturmaterialien wie Korb zeigen, wie interessant die Welt der Taschen sein kann.

    „Die Tasche ist ein Gegenstand, der schöne Frauen noch schöner macht.“

    Peter Deeg Bürgermeister

    Ein interessanter Gegenstand ist die Tasche auch aus Sicht der Männer, wie Bürgermeister Peter Deeg in seinem Grußwort offenbarte. Die Tasche sei aber nicht nur ein Gebrauchsgegenstand, sondern „ein Gegenstand, der schöne Frauen noch schöner macht“.

    Peter Weidisch glaubt, dass die Taschen auch zu einem Spiegel von Frauen werden und vielleicht sogar einen Blick in die Seele gestatten. „Aber das ist ein anderes weites Feld“, zog er sich sogleich geschickt zurück.

    Eintauchen jedenfalls könne man in die Welt der tausend Taschen. Jede stehe für eine bestimmte Zeit, eine bestimmte Technik, ein bestimmtes Material, eine bestimmte Innenausstattung. „Und nicht zuletzt steht die einzelne Tasche dann auch für eine bestimmte Frau, die gerade diese Tasche getragen hat.“

    Zur Ausstellung ist als „Sonderpublikation des Stadtarchivs Bad Kissingen ein gleichnamiger Begleitband im Imhof-Verlag Fulda erschienen.

    Die Ausstellung kann bis zum 1. Februar von Mittwoch bis Sonntag 14 bis 17 Uhr besucht werden.

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