Am Wochenende wurde der Zollberg über dem Gemündener Stadtteil Langenprozelten wieder zum bundesweiten Mekka der RC-Car Freunde. Zum zweiten Mal nach 2014 richtete die engagierte Modellbauabteilung des Motorsportclubs (MSC) Gemünden mit ihrem Vorsitzenden Thomas Roth und seinen Helfern die Deutsche Meisterschaft der „LRP-Offroad-Challenge“ aus. Die Abkürzung steht in Anlehnung an den Gründer der Firma RLP electronics GmbH für „Lautenbach Racing Products.“
Strecke gelobt
Manche der weit über einhundert Starter traten mit zwei Fahrzeugen in den verschiedenen Klassen an, so dass letztendlich 135 der geräuscharmen Elektro-Boliden über die mit grünem Teppichbelag ausgestattete 250 Meter lange Strecke flitzten. Die aus ganz Deutschland angereisten Teilnehmer lobten den anspruchsvollen, kurvenreichen Kurs mit den Sprungschanzen und Schikanen.
Bereits am Mittwoch kamen die ersten Teilnehmer an. Bis in die Nachtstunden konnte trainiert werden, und nach den ersten Wertungsrennen am Samstag folgten am Sonntag ab 8 Uhr noch die entscheidenden Durchgänge. Gestartet wurden die etwas sechs Minuten dauernden Rennen in vier Klassen. Rudi Nath vom Organisationsteam erklärte die Besonderheiten der Akkubetriebenen Autos, die mit ihren Verkleidungen farblich an die großen Vorbilder aus den Formel-1-Teams erinnern. Die „Rookies“ sind etwas langsamer und werden von den Nachwuchsfahrern gesteuert. Die Fahrer stehen auf dem großen hölzernen Stand über dem Renngelände und versuchen mit viel Fingerspitzengefühl über die Fernbedienung, die passende Geschwindigkeit und ideale Fahrlinie zu finden, um die Sprünge über den „Table“ oder die aufeinanderfolgenden Wellen „Double-Double“ zu meistern.
Noch etwas mehr Tempo bringen die im Maßstab 1:10 gebauten Modelle der Klasse „Short Course“ auf den Belag. Sie werden über die beiden Hinterräder angetrieben und erfordern hohes fahrerisches Können. Wie alle anderen Modelle müssen sie unmittelbar nach dem Rennen geprüft werden. Zur Kontrolle der Spurbreite werden sie in eine Schablone gestellt, das vorgeschriebene Mindestgewicht stellt eine elektronische Waage fest und schließlich wird noch die Spannung der Akkus gemessen, damit für alle die gleichen Bedingungen gewährleistet sind. Auch die Bereifung ist genormt.
Die Tempojäger unter den Modellen sind die 4-WD-Fahrzeuge. Mit ihrem Allradantrieb meistern sie die kurvenreiche Bahn schneller als die anderen Flitzer und bringen es auf bis zu 60 Stundenkilometer, die wegen der vielen Kurven auf der MSC-Strecke allerdings nicht erreicht werden. Vor allem für die Zuschauer ist die vierte Modellart „1/8 4 WD“ ein Hingucker. Die im Maßstab 1:8 gebauten, ebenfalls mit Allradantrieb ausgestatteten größeren Renner sind bei ihren Sprüngen besser zu sehen.
Reibungsloser Ablauf
Trotz sengender Hitze verlief das Rennwochenende reibungslos, nicht zuletzt Dank des eingespielten Teams mit Rennleiter Thorsten Rippel und Zeitnehmer Andreas Weiglein und Florian Zügner, der für die technische Abnahme zuständig war. Selbst ein heftiger Gewitterregen am Sonntagvormittag brachte die Organisatoren nicht aus der Fassung. Nach einer kurzen Rennunterbrechung ging weiter, bis gegen 17 Uhr die erfolgreichen Teilnehmer ihre Pokale und Auszeichnungen aus der Hand von Bürgermeister Jürgen Lippert entgegennehmen konnten.
Deutscher Meister in der Rookie-Klasse wurde Karsten Schneider, in der Kategorie Short Course war Seastian Honscha vom MAC Burgdorf ganz vorne und bei den heckgetriebenen 2-WD-Rennern hieß der Sieger Patrick Müller vom VRT Reutlichen. Erfreulich aus Gemündener Sicht waren hier die Platzierungen von Simon Schmitt (5. Platz), Alexander Müller (9. Platz) und Ralf Schneider (11. Platz). Deutscher Meister in der Klasse 4 WD wurde Matthias Keding vom MBC Goldstein, einen herausragenden dritten Platz errang MSC-Mitglied und Lokalmatador Alexander Müller. Der erste Platz in der 1/8-Klasse ging an Kim Sitensky .