Das Mädchenbildungswerk (MBW) öffnet sich ab dem nächsten Schuljahr 2016/2017 auch für Jungen, das bestätigt Marco Ruck, kaufmännischer Leiter am Kreuzkloster auf Anfrage. Laut einer Pressemitteilung des MBW sei es das „Bedürfnis der Zeit“, auch in den Schulen der Kreuzschwestern in Gemünden neue Wege zu gehen: "Auf Empfehlung und mit tatkräftiger Unterstützung der Diözese, der die Präsenz einer weiterführenden kirchlichen Schule für die Kinder und Jugendlichen im Landkreis Main-Spessart ein echtes Anliegen ist, werden die Kreuzschwestern das Gymnasium und die Realschule auch für Jungen öffnen", heißt es.
Die Nachfrage nach einer "koedukativen" Bildung an den Schulen der Kreuzschwestern sei schon seit vielen Jahren aktuell. Eltern, die das Konzept einer christlichen Schule mit seinen besonderen pädagogischen Elementen und Angeboten wählen wollen, könnten somit künftig auch ihre Söhne am Gymnasium oder an der Realschule anmelden.
Ein neuer Name für das bisherige „Mädchenbildungswerk“ (MBW), so die Pressemitteilung, werde sicher schnell gefunden werden.
Wie die Administratoren der Facebook-Gruppe "Rettet das Mädchenbildungswerk Gemünden" schreibt, habe die Diözese erkannt, "dass der Erhalt der kirchlichen Schulen wichtig ist". Die Kreuzschwestern sind laut der Pressemitteilung seit ihrer Gründung immer wieder mutig neue Wege gegangen, um jeweils den Erfordernissen der Zeit zu begegnen. Die Kreuzschwestern feiern in diesem Jahr den 150. Todestag ihres Gründers Pater Theodosius Florentini, eines engagierten Sozialreformers seiner Zeit. Sein Ausspruch „Was Bedürfnis der Zeit, ist Gottes Wille“ sei immer eine entscheidende Grundlage für das Handeln der Kreuzschwestern gewesen. Diesem Leitspruch folgend seien im Laufe der Jahre in Gemünden am Kreuzkloster das Mädchenbildungswerk (Gymnasium und Realschule für Mädchen) mit Internat und Offener Ganztagesschule, eine Kindertagesstätte, eine Heilpädagogische Tagesstätte, ein Kinder- und Jugendhort und zuletzt eine Therapeutische Mädchengruppe entstanden. Im Rahmen des 2014 begonnenen Umbaus des Klosters werden elf Seniorenwohnungen gebaut und vermietet und eine Schwesternpflegeabteilung eingerichtet.