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MARKTHEIDENFELD: Mälzereigelände: Die Sanierung beginnt im Stillen

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Mälzereigelände: Die Sanierung beginnt im Stillen

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    Auf dem Weg zum Pressetermin im alten Neukauf-Gebäude wird Bürgermeister Leonhard Scherg von einer Passantin angesprochen. „Geht's jetzt los? Das wird aber auch Zeit!“ – „Da haben Sie Recht“, entgegnet der Bürgermeister kopfnickend. Er tritt vom Neukauf-Parkplatz durch eine Lücke im Bauzaun und geht die Stufen zu den still gelegten Pavillons in der Mitteltorstraße hinunter.

    Arbeiter räumen gerade die Pavillons aus; Wandverkleidungen und Kartons fliegen in große Container. So still, fast heimlich, beginnt die lange angekündigte und viel diskutierte Sanierung des ehemaligen Mälzereigeländes in der Innenstadt.

    Im ehemaligen Supermarkt trifft Scherg auf den Architekten von Investor Werner Schreiber, Siegbert Wagner (Karlstadt), Projektleiter Reinhold Walz, der das Generalunternehmen Josef Riepl (Estenfeld) vertritt, sowie den bisherigen Besitzer des Neukauf-Areals, Rolf Liebler. Im Halbdunkel sieht das leere Gebäude mit den Stützpfeilern jetzt schon aus wie eine Tiefgarage.

    „Wahrscheinlich können wir die Bodenplatte auch dafür verwenden“, glaubt Architekt Wagner. Das unterstützt der Bürgermeister sofort: „Hier sind Anfang der 70er Jahre, als der Neukauf gebaut wurde, alte Keller zugeschüttet worden.“ Scherg empfiehlt: „Daran würde ich nicht mehr rühren.“ Zwar will Wagner vor einer endgültigen Entscheidung erst eine Belastungsprobe machen und den Untergrund untersuchen, aber wenn alles gut geht, liegt die geplante Tiefgarage gerade mal 30 Zentimeter über dem Niveau des Neukauf-Bodens. Über das verbreiterte Stadtmauergässchen können die Parkenden dann zu Fuß und ebenerdig in die Mitteltorstraße gelangen. Doch bevor es soweit ist, müssen erst die Gebäude in der Mitteltorstraße 3 sowie 7 bis 11 entkernt und alle wiederverwertbaren Materialien sortiert werden. „Früher wäre der Abrissbagger gekommen und hätte alles auf einen Haufen geschmissen. Das geht heute nicht mehr“, erklärt Projektleiter Walz. Kabel, Kupferrohre, Stahl, Styropor, Beton – alles wird sortiert und weitestmöglich wieder verwendet. Die erst zehn Jahre alten Fenster und Türen des leer stehenden Restaurants „Il Trulletto“ haben längst Abnehmer gefunden. „Die sind noch in Ordnung“, erklärt Wagner den lohnenden Ausbau.

    Und selbst der Beton der Gebäude wird zu großen Teilen an Ort und Stelle bleiben. Gleich nach dem Abbruch wird er zerkleinert und als Schotterersatz wieder auf der Baustelle eingebaut. Das spart den Abtransport, sorgt für weniger Verkehr und Lärmbelästigung für die Anwohner und spart Kosten.

    Allerdings dauert das Werk der Entkernung mehrere Wochen. Die Abrissbagger kommen erst im nächsten Monat. Sie fressen sich vom Neukauf-Parkplatz nach und nach über das Gelände.

    Und wann wird der Bürgermeister heimatlos? Architekt Wagner winkt ab: „Wir haben keinen Druck, das Rathaus abzureißen. Aber bevor die Firma Riepl mit dem Bau der Tiefgarage beginnen kann, muss das Rathaus weichen. Vorerst darf der Bürgermeister also auf seinem Sessel sitzen bleiben.“

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