lohr/münchen Rückwirkend zum 1. Januar verkaufte der weltweit agierende Magna-Konzern sein Lohrer Intier-Werk an die neu gegründete Automotive and Industrial Components GmbH (ATY). Das bestätigte Alexander Jacobsen, Pressereferent der Marketing-Abteilung der Magna-Tochter Intier Automotive in München. Bei ATY fertigen zurzeit 320 Mitarbeiter Sitzsysteme für die Automobilindustrie.
Die verbleibenden 68 Intier-Werke weltweit, davon zehn in Deutschland, stehen laut Jacobsen nicht zum Verkauf an; sie sollen im Gegensatz zum Lohrer Werk weiterhin unter dem Magna-Dach bleiben. Weshalb der Konzern das Lohrer Intier-Werk verkaufte, wollte Jacobsen nicht sagen. In dieser Frage verwies er auf Thomas Martis, den ehemaligen Werkleiter von Intier Lohr und jetzigen Geschäftsleiter der ATY, an der Martis beteiligt sein soll, wie von anderer Seite zu hören war. Martis selbst wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Thema äußern.
Die Belegschaft sei zurzeit zwischen Ängsten und Hoffnungen hin- und hergerissen, sagte auf Nachfrage Peter Mähler, der bisherige Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Intier. Mehr könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, da dem Betriebsrat noch zu wenig Informationen vorlägen. Von anderer Seite war zu erfahren, dass ATY 30 der 320 Beschäftigten entlassen wolle.
Im Februar 1998 hatte die Magna Holding AG die Lohrer Paulisch GmbH & Co. KG mit rund 300 Mitarbeitern übernommen. Seit September 2001 firmierte die Magna-Tochter als Intier Automotive GmbH.