Mit einer Panne starteten die Alpfler Laabfrösch in den „Laabfrösch-Zirkus“. Hatten die Präsidenten nicht die Begrüßung vom letzten Jahr verlesen? Doch die aufmerksamen Zirkuskids korrigierten den unpassenden Aufzug und gaben die Manege frei. So konnte Zirkusdirektor Luca Hörning mit Artisten und Clowns einmarschieren und die Vorstellung eröffnen.
Auch im 32. Jahr ihres Bestehens hatten die Laabfrösch ein ansprechendes, kurzweiliges Programm vorbereitet. Hochkarätiger Gardetanz und spitzfindige Büttenreden begeisterten die Gäste in der vollen Grafschaftshalle bis nach Mitternacht.
Mit einer professionellen Darbietung eröffnete die Nachwuchsgarde, im letzten Jahr erneut beste Nachwuchsgarde im Raum Main-Spessart, den Reigen der Tanzeinlagen.
Die Bauern aus „Öuwerwüttwi“, Gerry und Simon, zerrten als erste Büttenredner kräftig an den Lachmuskeln, als sie sich aus dem „Zirkus daheim“ verzogen.
In entzückenden Mäuse-Kostümen eroberte die Purzelgarde die Herzen der Zuschauer. Ebenfalls mit Riesenapplaus wurde der Kindershowtanz bedacht. In herrlich geschneiderten Kostümen, perfekt geschminkt, präsentierten die Pantomimen als Harlekins ausdrucksvoll körperliche Sprachkunst.
Wolfgang Huskitsch vom Fastnacht-Verband Franken (FVF) lobte die Kinder- und Jugendarbeit des Vereins: Es sei toll, dass sich so viele Nachwuchsfastnachter an den Vorführungen beteiligten.
Fein aus der Affäre zog sich die Jugend-Sketchgruppe, als sie Polizeihauptkommissar Jupp einer Verkehrskontrolle unterzog. Direktor Jonas Bendl war in Begleitung von Leonie Kreutz und Nadine Lange mit 100 km/h durch eine 30er-Zone gebrettert. Nachdem die herbeigerufene Verstärkung weder eine Waffe im Handschuhfach noch eine Leiche im Kofferraum fand, war auch die Geschwindigkeitsübertretung hinfällig.
Viele Peinlichkeiten aus dem Ortsgeschehen wusste Urgestein Heike Nitschky als Klofrau zu berichten.
Ausstieg im Bahnhof verschlafen
Das Beste aus einem Missgeschick machte „Wiesi“, als er nach der ausgiebigen Feier nach einem Fußballspiel in Frankfurt den Ausstieg im Hauptbahnhof Würzburg verschlafen hatte. Aufgewacht in München, nutzte er den Aufenthalt zu einem Besuch im Hofbräuhaus.
War es Absicht, dass Landwirt Daniel K. aus „Öuwerwüttwi“ den Dünger auf der geteerten Straße verteilte und nicht, wie üblich, auf dem Feld? Die Meinungen gingen stark auseinander.
In Reimform machte sich „Wiesi“, Multitalent Stephan Wiesmann, über die Faschingsnarren lustig: „Die Deppen, die sich Pappe auf die Nase stecken“. Um der Verschwörung, blöd zu werden, zu entgehen, bleibe man am besten bis Aschermittwoch zu Haus.
Im zweiten Jahr ihres Bestehens verstanden es die sieben Notequäler, musikalisch treffend umzusetzen, was die Altfelder Bevölkerung bewegt. Dankbares Thema war der Generationenpark – seit Langem geplant, aber nicht gebaut. Immer mehr wurde eingespart. „Über diese Brücke musst du gehen, mit Geländer, aber ohne See“. Natürlich geriet auch das dritte Gewerbegebiet in die Kritik: „Wir werden zugebaut, des is uns echt zu viel.“
In altbewährter Weise sorgte Kultfigur Werner Reidelbach als Zirkusbesucher für große Erheiterung. Tief enttäuscht wurde er auf seiner Urlaubreise nach Italien, als er das Kolosseum noch im Rohbau vorfand.
Floh überlebte Applaus nicht
Mit Spannung werden stets die „Raketen aus Glasfld“, der Berchschneider und das Rucktäschl, erwartet. Nach gegenseitigen „Komplimenten“, musikalisch von Anja Wiesmann auf der Gitarre begleitet, stellte Flohzirkusdirektor Rainer Thorun seinen „Floh Real“ vor. Sogar den Sprung ins Verderben überlebte der Floh, nicht aber den Applaus.
Thomas Oleynik als Zirkusdirektor suchte für sein Varieté einen neuen Star. Nach den Vorführungen von Birte Buchsbaum (Christiane Fertig), die ihre Tücher esoterisch beeinflusste, der akrobatischen Vorführung von Schoggo Kisses (Heike Nitschky) und der Messerwerferin Meggi Messer (Heidi Bumm) bekommt Magic Maddin (Robert Schöffer) nach seinem gelungenen Zauberkunststück den Job.
Zu einer feucht-fröhlichen Runde lud Ölf seine Freunde ein, bei viel Bier fielen derbe Sprüche.
Als kräftige Elefanten gab sich das Männerballett erstaunlich gelenkig.
Sensationell war der größte Showtanz aller Zeiten bei den Laabfrösch. Die Trainerinnen hatten es geschafft, für 43 Tänzerinnen und Tänzer eine beeindruckende Choreografie einzuüben. Mit den „Äffchen“, der Nachwuchsgarde und der Laabfröschgarde gelang ein fulminanter Auftritt.
Einen „Alptraum“ setzten die Arschkrampen bei ihrem Auftritt um. In ihren Horror-Clown-Kostümen schlossen sie als weiteres Highlight die Prunksitzung.
Die neue Band „Die Almzocker“ als musikalische Begleiter bestand ihre Premiere mit Bravour.