Seit dem 15. September 20o1 gibt es den Stadtbus in Marktheidenfeld. Bis 2013 wurde er von der Firma Riedmann betrieben, seither fährt die Firma Grasmann. Eine Besonderheit gibt's von Anfang an: Unabhängig vom Wabenplan des Verkehrsverbundes Mainfranken (VVM) gilt im gesamten Stadtgebiet inklusive Stadtteilen ein einheitlicher Tarif. Das soll auch künftig so bleiben, beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend. Die Einzelfahrkarte kostet somit 1,25 Euro (im VVM-Tarif wären es 1,50 Euro).
Der Beschlussvorschlag von Ordnungsamtsleiter Christian Brand für die zum 1. Dezember 2019 anstehende neue Ausschreibung sah zwar vor, den VVM-Tarif für den Stadtbus zu übernehmen und dafür eine einheitliche Tarifstruktur auf der Grundlage des VVM-Wabenplans zu erhalten, doch da winkten sämtliche Stadtratsfraktionen ab. Trotz der Mehrkosten von jährlich rund 13 800 Euro, die die Stadt als Ausgleich an den Verkehrsverbund zu zahlen hat, soll der Stadttarif weiter gelten.
Anreiz für Nutzung des ÖPNV schaffen
"Wir wollen einen Anreiz schaffen für die Nutzung des ÖPNV", betonte Hermann Menig und weil viele Nutzer des Stadtbusses auch nicht das große Geld hätten, wolle die SPD die Tarife nicht erhöhen. Burkhard Wagner (FW) stellte klar: "Dass die Stadtteile schlechter gestellt werden, das kommt nicht in Frage." Das ganze Stadtgebiet sollte eine Tarifwabe sein. Auch die CSU-Stadträte fänden, man könne sich den Zuschuss leisten, so Christian Menig.
Wie Christian Brand in der Sitzung ausführte, zeigen die Fahrgastzahlen eine positive Entwicklung. Der Stadtbus schlägt im städtischen Haushalt bislang mit Kosten von 130 000 Euro zu Buche. Beschlossen hat der Stadtrat für die neue Ausschreibung bereits die Beibehaltung der Fahrzeiten (Montag bis Freitag 7 bis 19 Uhr, samstags 8 bis 16 Uhr), die neuen Haltestellen "Haus Lehmgruben" und "Neuer Friedhof" (für die die Stopps am Jugendzentrum und Südring entfallen) und eine elektrische Rampe zur Verbesserung der Barrierefreiheit.