Mit einem festlichen Gottesdienst in der Birkenfelder Pfarrkirche St. Valentin begann der Feldgeschworenentag des Bereiches Marktheidenfeld. Die „Birkenfelder Musikanten“ führten die Kirchenparade an. Pfarrer Reinhold Herbig mahnte: „Maß und Gewicht kommen vor Gottes Gericht.“ Für die Einhaltung anderer Regeln seien also die Menschen untereinander selbst verantwortlich. Doch bedürfe es dabei Menschen, die Kraft ihrer Integrität, Glaubwürdigkeit und damit Autorität für Ordnung und damit für Frieden sorgten. Und dazu zähle das Amt der „Siebener“.
Fröhlicher Empfang
Nach dem Totengedenken am Ehrenmal bereiteten die Birkenfelder Grundschüler mit Marianne Krause der Versammlung in der Egerbachhalle mit Gesang und Tanz einen fröhlichen Empfang, dem sich Hermann Meyer als Kreisobmann des Teilbereiches Marktheidenfeld, mit seinen offiziellen Willkommensworten anschloss.
Bürgermeister Werner Schebler nutzte den Anlass, um die Geschichte seiner Gemeinde von der vorchristlichen Besiedelung über die 1225 Jahre belegte Historie, bis in die heutige Zeit darzustellen. Im Blick auf ein lebendiges Gesellschafts- und Vereinsleben stellte er fest: „Birkenfeld ist eine Gemeinde, in der es sich gut leben lässt!“
Als Vertreter des Landratsamtes verwies Regierungsdirektor Detlef Zehentner auf die Bezeichnung „Feldgeschworener“ die fast jeder kenne, jedoch oftmals nicht wisse, welche Aufgabe diese Tätigkeit umfasse. Es sei eines der ältesten Ehrenämter in Bayern, das grundsätzlich lebenslang ausgeübt werde.
Grenzstreitigkeiten zwischen den Staaten gebe es heute eher selten, doch gerade in Franken bedürften, bedingt durch die Realteilung in der Geschichte, die Grundstücksabmarkung immer noch der Mitwirkung der Feldgeschworenen.
Menschen die sich diesen Aufgaben über Jahrzehnte gewidmet haben, gelte es daher auch in diesem Jahr wieder mit dem Ehrenzeichen der Staatsregierung auszuzeichnen. Vermessungsdirektor Erhard Glaab vom Vermessungsamt Lohr zitierte das historische Motto „Fürchte Gott, tue Recht, scheue niemanden“ in der Verantwortung für die Dorfgemeinschaft, wofür den Siebenern Dank zu sagen gelte.
Leitender Baudirektor Robert Bromma vom Amt für ländliche Entwicklung verwies auf die Arbeit der vergangen Jahre und Jahrzehnte mit der Dorferneuerung in den hiesigen Gemeinden. Überall gehe es dabei auch um Eigentum und Grenzen, so dass auch die Feldgeschworenen dabei stets gefragt gewesen seien. Auch bei der Waldbereinigung und dem freiwilligem Landtausch sei die Arbeit der Feldgeschworenen wichtiger Bestandteil.
Aufgaben der Jäger beleuchten
Reinhold Wolz, als stellvertretender Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes rief die Versammlung schließlich dazu auf, in der Diskussion um Wald, Wild und Landwirtschaft die Aufgaben der Jägerschaft ins rechte Licht rücken zu helfen.
Bei der nachfolgenden Jahresversammlung gab Vinzenz Stegerwald den Kassenbericht ab, der nach Bekanntgabe des fehlerlosen Prüfungsberichtes zusammen mit dem gesamten Vorstand einstimmige Entlastung erfuhr. Bei den Vorstandswahlen wurden für die kommenden drei Jahre Hermann Meyer als Kreisobmann, Michael Jeßberger als dessen Stellvertreter und Vinzenz Stegerwald als Kassier einstimmig wiedergewählt.
Für den scheidenden Schriftführer Andreas Follmer wurde Andreas Sauer als Nachfolger gewählt, Roland Menig als Beisitzer für den scheidenden Willi Bausewein.
Auszeichnungen für langjährige Feldgeschworene: Die Urkunden und Auszeichnung des Staatsministers der Finanzen, Markus Söder, erhielten:
25 Jahre: Erich Kern (Steinmark),
40 Jahre: Wilhelm Maier (Bischbrunn), Eustach Martin und Erich Väth (Erlenbach), Karl Tretter (Hasloch) und Helmut Krank (Oberwittbach).
50 Jahre: Karl Willms (Lengfurt), Markus Väth (Oberndorf) und Ludwig Klein (Schollbrunn).
Neu in den Reihen der Siebener: Harry Thorum und Reinhold Freudenberger (Altfeld), Michael Wiesmann (Bischbrunn), Josef Dornbusch (Homburg), Leo Wehner (Roden) sowie Alfred Müller, Werner Engelhart und Stefan Fischer (Tiefenthal).