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OBERSINN: Mehrzweckhalle Obersinn: Kostet die Sanierung am Ende eine Million?

OBERSINN

Mehrzweckhalle Obersinn: Kostet die Sanierung am Ende eine Million?

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    Die Zeit nagt an der Substanz: Um die Obersinner Mehrzweckhalle weiter nutzen zu können, muss diese dringend saniert werden.
    Die Zeit nagt an der Substanz: Um die Obersinner Mehrzweckhalle weiter nutzen zu können, muss diese dringend saniert werden. Foto: Foto: Jürgen GAbel

    So richtig bringt der Gemeinderat die Sanierung der Mehrzweckhalle nicht auf die Zielgerade: Zum einen stehen die Wünsche nicht im Verhältnis zu den Kosten, andererseits sind Maßnahmen unerlässlich, um die Halle weiter nutzen zu können. Und plötzlich war von einer Million Euro die Rede.

    Seit zwei Jahren beschäftigt die Sanierung den Bauausschuss, sagte Bürgermeisterin Lioba Zieres in der Ratssitzung. Der mit der Planung betraute Architekt Karl Gruber (Karlstadt) stellte zum Vergleich noch einmal die ausgearbeiteten Varianten I und II vor. Er unterstrich, dass die Mindestanforderungen wie Brandschutz, Fluchtwege, Schallschutzfenster und neues Dach in beiden Planungen den Auflagen gerecht werden, damit die Halle überhaupt weiter genutzt werden kann. Bei beiden Entwürfen standen die Renovierung und der Blick auf Kosteneinsparung im Vordergrund, aber neue Heizung, Be- und Entlüftungsanlage sowie neue Technik sind eingeplant.

    Die Kosten für die Variante I, die Minimallösung, belaufen sich auf 745 000 Euro, Lösung II soll 832 000 Euro kosten. Dabei tauschen Küche und Toiletten zugunsten einer besseren Anlieferung den Platz, ein neuer Anbau soll als Mobiliarraum genutzt werden. Gruber hob hervor, dass bei den Kostenermittlungen kein Betrag für Kücheneinrichtung, Bestuhlung oder Bühne berücksichtigt sei.

    Oskar Weber berichtete über Diskussionen im Ort über die Kosten des Umbaus. Aus diesem Grund brachte er eine dritte Variante ins Spiel, die ausschließlich die realen Kosten für einen profanen Hallenweiterbetrieb beinhaltet. Andererseits müsse der Mehrwert der gründlichen Sanierung herausgehoben werden. Der Architekt gab zu bedenken, dass die Halle geschlossen werden müsse, falls sie nicht saniert werde.

    Gebhard Weikinger brachte die Sache auf den Punkt: „Wir kriegen wohl nicht die Eier legende Wollmilchsau. Wir müssen uns für eine der beiden Varianten entscheiden oder das ganze Projekt bleiben lassen.“ Eine schnelle Entscheidung lehnte Norbert Holzheimer entschieden ab und sprach sich für Rückendeckung aus der Bevölkerung aus. „Wenn das Projekt fertig ist, sind wir nicht weit von einer Million entfernt“, befürchtet er.

    Sein Ratskollege Stefan Preisendörfer lehnt eine Verschiebung des Vorhabens ab, da der Gemeinderat schon zwei Jahre darüber diskutiere und jahrelang finanzielle Rückstellungen gebildet habe. Für Matthias Hertlein und Bastian Weikinger muss die Halle zukunftsfähig sein, damit Vereine und Bürger sie annehmen. Zweifellos brauche die Gemeinde eine solche Einrichtung.

    Die Bürgermeisterin meinte dagegen, dass eher Bedarf an kleineren Veranstaltungsorten bestehe, und befüwortet mehr ein Dorfgemeinschaftshaus. Nachdrücklich stellte Oskar Weber fest, dass Kindergarten, Breitbandversorgung, Feuerwehrauto oder Mehrzweckhalle nicht kostendeckend betrieben werden könnten. Aber dieses Angebot gehöre zur Infrastruktur eines Dorfes. Ebenso plädierte er für den nötigen Rückhalt in der Bevölkerung. Leo Breitenbach hält eine Halle für erforderlich und sah die Sanierung als dringlich an.

    Architekt Gruber empfahl angesichts der vielen unterschiedlichen Meinungen, „der Rat muss klar ermitteln, was als Mindestaufwand gemacht werden soll, dann werde ich die Kosten aufstellen. Wenn an dem jetzigen Zustand nichts verändert wird, können trotzdem noch Veranstaltungen durchgeführt werden“, sagte er weiter. Aber nur noch mit deutlich geringerer Besucherzahl. Musikveranstaltungen oder Faschingssitzungen seien dann nicht mehr möglich.

    Bürgermeisterin Zieres stellte klar, dass sie heuer zum letzten Male die Nutzungsgenehmigung der Halle für die Elferratssitzungen unterschrieben habe und künftig nicht mehr die Haftung übernehme. Sie schlug vor, in der Bürgerversammlung am 24. Februar alle Varianten der Sanierung vorzustellen.

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