(fcn) Die Handwerkskammer für Unterfranken (HWK) überreichte während einer Feier am Donnerstag in Würzburg 271 jungen Erwachsenen in 19 Berufen ihre Meisterbriefe. 54 Absolventen erhielten wegen ihrer guten Leistungen den Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung. „Sie erwerben mit dem Meisterbrief neuerdings sogar die allgemeine Hochschul-Zugangsberechtigung“, betonte Regierungspräsident Paul Beinhofer.
Formal würden mit dieser seit 1. Juli geltenden Regelung die Handwerksmeister den Abiturienten gleich gestellt. Nach den Worten Beinhofers werde aufgrund dieser Entscheidung die „Gleichwertigkeit von beruflicher und schulischer Bildung“ erreicht. Neu eingeführt wurde zudem, dass Gesellen nach dreijähriger Berufserfahrung die fachgebundene Hochschul-Zugangsberechtigung erhielten. Der Regierungspräsident hob hervor, die Berechtigung zum Besuch einer Hochschule garantiere noch lange nicht, dass dieser auch erfolgreich abgeschlossen werde. „In jedem Fall eröffnet der Kabinettsbeschluss leistungsfähigen und motivierten jungen Menschen neue Chancen.“
„Es ist heute ein Tag, an dem Sie auf einen großen Erfolg in ihrem Leben besonders stolz sein dürfen", wandte sich der HWK-Präsident Hugo Neugebauer an die 271 Jungmeister. Mit ihrer Weiterbildung vom Gesellen zum Meister hätten sie einen großen Schritt in ihrer beruflichen Karriere nach vorne getan. Diese Entscheidung erforderte „ein ordentliches Maß an Fleiß, Ausdauer und Leistungswillen“.
Neugebauer machte darauf aufmerksam, dass „das Handwerk auf hochqualifizierten Nachwuchs angewiesen ist“. Deshalb forderte er die Jungmeister dazu auf, ihr erworbenes Wissen weiterzugeben.
Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses sei auch in wirtschaftlich schweren Zeiten existenziell wichtig für die rund 18 000 Handwerksbetriebe in Unterfranken. Er begründete seine Meinung mit der konstant hohen Ausbildungsquote von über elf Prozent der Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig.
Neugebauer zeichnete den ehemaligen Wirtschaftsminister Michael Glos mit dem goldenen Meisterbrief aus, der vor 40 Jahren die Prüfung zum Müllermeister abgelegt hatte.
Die Meisterpreisträger aus dem Landkreis Main-Spessart sind Kraftfahrzeugtechniker Sebastian Meyer, die Friseurinnen Antonia Röder (Lohr) und Patricia Väth (Esselbach) sowie der Schreiner Maximilian Huth (Neuhütten).