„Lange Zeit wurde seine Bedeutung unterschätzt“, sagt Wolfgang Merklein. „Dabei war Andreas Bodenstein in seinem Denken Luther voraus.“ Der Vorsitzende des Historischen Vereins Karlstadt muss es wissen: Er hat sich intensiv mit dem Reformator aus Karlstadt beschäftigt und eine Ausstellung erarbeitet, die am Donnerstag, 6. April, um 18 Uhr im Stadtmuseum eröffnet wird.
Diese zeigt das Leben und Werk von Bodenstein, der in Karlstadt geboren und aufgewachsen ist. Die Stadt Karlstadt habe allen Grund, stolz auf ihren bedeutenden Sohn zu sein, sagt Merklein. Bislang verweist nur eine Tafel an dem Haus in der Alten Bahnhofsstraße darauf hin, dass Bodenstein, der auch Dr. Carlstadt genannt wurde, dort 1486 geboren worden ist.
Der Historische Verein hatte schon im vergangenen Jahr beschlossen, zum Reformationsjubiläum – vor 500 Jahren war Luthers Thesenanschlag – eine Ausstellung über diesen berühmten Sohn von Karlstadt zu organisieren.
21 Texttafeln, illustriert mit Bildern und Dokumenten, zeigen die wesentlichen Stationen von Andreas Bodenstein. Viele Originaldrucke von Bodenstein sind zu sehen sind sowie Objekte aus archäologischen Grabungen jener Zeit aus Karlstadt.
Die Texte hat Merklein verfasst. Er konnte dabei auf Literatur zurückgreifen, die teilweise der Historische Verein zusammengetragen hat. Zur Ausstellung ist es ihm sogar gelungen, eine Lutherbibel aus dem Stadtarchiv Kitzingen als Leihgabe zu bekommen – ein Nachdruck aus dem 17. Jahrhundert. Diese kann hinter Glas bewundert werden.
Merklein hat sich mit Bodensteins Leben lange beschäftigt und ihn dabei auch kennengelernt. „Er ist mir sympathisch“, meint er schmunzelnd. Zu Unrecht sei er jahrhundertelang als Irrlehrer abgestempelt worden.
Öffnungszeiten (von 7. April bis 31. Oktober): montags bis freitags 10 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr; samstags 10 bis 13 Uhr und 15 bis 17.30 Uhr; sonntags 10 bis 12 Uhr und jeweils am ersten Sonntag im Monat auch 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.