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MARKTHEIDENFELD: Mit Leidenschaft im Zirkuszelt

MARKTHEIDENFELD

Mit Leidenschaft im Zirkuszelt

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    Angenehm: Hund Ricky macht bei Zebroid Jason die Morgenwäsche.
    Angenehm: Hund Ricky macht bei Zebroid Jason die Morgenwäsche. Foto: Lucia Lenzen

    Sie wollen nicht in die Sauna. Sie wollen aufs Foto. In dicken Frotteebademänteln stehen sieben Artisten und zwei Clowns der Zirkusfamilie Probst an dem frischen Dienstagmorgen auf dem Marktheidenfelder Festplatz. Auch zwei schwarze Friesen stehen parat. Während der Clown noch die überdimensionale Kuppe von seinem roten Schuh poliert, klettert Stephanie Probst bereits auf den Rücken der Pferde. Dann heißt es: Frotteebademäntel weg, Gänsehaut vergessen und lächeln – am Donnerstag ist schließlich Premiere.

    „Manchmal bin ich auch einfach nur Kleiderständer“, sagt Sonja Probst und lacht. Sie hat während der Fotoaufnahme die Bademäntel übernommen. Normalerweise ist sie aber zuständig für die Presse. Aus fünf Personen besteht der Familienbetrieb des Circus Probst, mit Schwiegersohn und Enkelkind sind es sieben. An der Vorstellung in Marktheidenfeld aber sind weitaus mehr beteiligt. 65 Angestellte und 80 Tiere sind rund um die Show dabei, die am Donnerstag Premiere feiert. „Hauseigene Tiere“, betont Sonja Probsts Schwester Stephanie. Denn in diesem Jahr hat der Circus keine Raubtiere und Elefanten im Programm. Eine Nummer, die sonst immer mit externen Anbietern besetzt wird. In diesem Jahr aber habe man keinen gefunden, der zu dem Circus passt. Das sei eine Mentalitätsfrage, aber auch eine Frage, wie die Leute mit ihren Tieren umgingen.

    Darauf legt man im Circus Probst großen Wert. „Wir versuchen immer, mehr zu machen als in den Auflagen gefordert“, sagt Stephanie Probst. Also einen größeren Auslauf schaffen zum Beispiel. In so einem tummeln sich an diesem Morgen bereits die Tiere der Exotennummer, eine Nummer, die Vater Probst zeigt. Zu sehen sind hier unter anderem ein Yak, ungarische Steppenrinder und Watussi-Rinder, eine Hausrindrasse aus Ostafrika. Ihr Merkmal: ihre überdimensionalen Hörner, die bei ausgewachsenen Rindern eine Spannweite von zwei Metern erreichen können.

    Im gleichen Gehege: Dromedare und Kamele, gleich daneben Zebras, Lamas und Ziegen. Zwischen all denen fällt ein Tier besonders auf: Jambo, ein Zebroid. „Jambo ist aus einem Shetland-Hengst und einer Zebra-Stute entstanden, die wir, weil sie so einsam waren, zusammengetan haben“, erzählt Stephanie Probst. Mittlerweile hat das braun-schwarz gestreifte Tier seinen Vater in der Körpergröße überholt. Genüsslich lässt es sich von Hund Ricky sauber lecken.

    Neben den Tiernummern sind ab Donnerstag auch Artistennummern zu sehen. Englisch, spanisch, russisch und rumänisch seien die am meisten gesprochenen Sprachen hinter den Zirkuskulissen. Denn die Artisten kommen aus aller Welt. „Entweder sie bewerben sich bei uns mit Videos oder wir finden sie über Artistenagenten“, erläutert Stephanie Probst. „Leidenschaft“ heißt das aktuelle Programm. Gänsehaut-Momente sind laut Stephanie Probst auf jeden Fall bei ihren kubanischen Artisten zu erwarten, die Kunststücke auf und an einem Mast zeigen. Ebenfalls ergreifend sei die Nummer des 21-jährigen Ren Yanan aus China, der unbeeindruckt von den Gesetzen der Schwerkraft auf dem Schlappseil Handstände macht, auf einer Leiter turnt oder „Hals über Kopf“-Einrad fährt.

    Die passende Musik kommt von einem Live-Orchester. „Hier versuchen wir, uns auf aktuelle Hits und moderne Musik einzustellen“, so Sonja Probst. So bewegen sich Artisten und Tiere auch zu Shakira durch das Zirkuszelt. Schließlich sei es wichtig, in Sachen Choreografie, Lichteffekte und Sound mit der Zeit zu gehen. 1300 Leute passen unter die Kuppel des rot-gelbgestreiften Zirkuszeltes.

    Seit Montag wird aufgebaut. Ob sie das Zelt voll bekommen? „Wir haben schon Glück, wenn wir das Zelt gut gefüllt ist“, sagt Stephanie Probst. Diese Saison läuft es nicht optimal für die Zirkusfamilie. Im Sommer war es teilweise zu heiß, um sich in das stickige Zirkuszelt zu setzen. Mittlerweile sind die Festplätze auch immer öfter mit Flüchtlingszelten belegt. In Marktheidenfeld hofft der Circus auf viel Zuspruch. „Hier war es immer gut“, ist Stephanie Probst zuversichtlich.

    Am Donnerstag, 29. Oktober, um

    17 Uhr gibt der Circus Probst eine Familienvorstellung. Alle Karten kosten an diesem Tag 10 Euro. Weitere Vorstellungen sind am Freitag und Samstag, 30. und 31. Oktober, um 16 und 19.30 Uhr. Karten: Tel. (01 75) 79 78 449.

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