Nach über 41 Dienstjahren wurde die Förderlehrerin Marianne Stenger an der Grundschule Triefenstein nun in den Ruhestand verabschiedet. Die Schulfamilie hatte sich versammelt, um Stenger in einer würdevollen Feierstunde unter dem Motto „Seifenblasen“ „Lebewohl“ zu sagen.
Dazu gab es ein Gedicht von Josef Guggenmos, das alle Schulkinder gelernt hatten. Das Gedicht erzählt von einer Seifenblase, die einen weiten Weg fliegt und nicht zersprungen, sondern sehr gelungen ist.
Start 1975
Marianne Stenger ist in Waldzell aufgewachsen und hat in Lohr die Schule besucht. 1975 startete sie ins Berufsleben, damals mit dem Titel „pädagogische Assistenzanwärterin“. Daraus wurde später „pädagogische Oberassistentin“ und seit mehr als 20 Jahren heißt die offizielle Berufsbezeichnung Förderlehrerin. Förderlehrkräfte kümmern sich sowohl um leistungsschwächere als auch besonders leistungsstarke Schüler.
Schulleiter Peter Erdmann beschrieb den beruflichen Werdegang Stengers. Ihr erster Einsatzort war Heigenbrücken im Spessart 1975; ein Jahr später kam sie bereits an die Schule nach Lengfurt, wo über 40 Jahre zum Wohl der Kinder wirkte. In den letzten Schuljahren wurde sie tageweise auch an der Grundschule Karbach eingesetzt.
Peter Erdmann würdigte ihren Einsatz für die Kinder und Familien. Der Schulleiter sprach auch den Dank des staatlichen Schulamtes und der Regierung von Unterfranken aus. Erdmann unterstrich Stengers stete Bereitschaft zu Fortbildungen und ihr Wirken als Personalrätin von 1994 bis 2011.
Der stellvertretender Bürgermeister Werner Thamm würdigte den langjährigen Einsatz in der Grundschule Triefenstein und überreichte ein Präsent. Für das Lehrerkollegium wünschte Gabriele Marshaus der beliebten Kollegin vor allem Gesundheit und Zufriedenheit im nächsten Lebensabschnitt. Marshaus fasste das Wirken von Marianne Stenger zusammen: „Ohne dich wären wir aufgeschmissen gewesen.“
Lehrer und Schüler singen
Der Lehrerchor, bei dem sich auch Ruhestandslehrer einbrachten, sang und die Schüler klatschten, als frohe Stimmen in treffenden Strophen die Jahrzehnte des Berufslebens Revue passieren ließen. In bewegten Worten bedankte sich Marianne Stenger für die Gestaltung ihres letzten Tages an der Grundschule Lengfurt. Sie hatte ihre Büchertasche mitgebracht und erklärte den Kindern, dass diese jetzt nicht mehr gebraucht wird.
Aus dem Inneren der Büchertasche holte sie zur Freude der Schüler allerhand nette Überraschungen hervor. Zählen konnte man sie nicht, aber es waren tausende Seifenblasen die am Ende der Feierstunde von im Pausenhof versammelten Schülern mit guten Wünschen in den Himmel geschickt wurden.